Neumarkter Passionsspiele: Nur Jesus Christus ist gesetzt

8.10.2017, 12:04 Uhr
Neumarkter Passionsspiele: Nur Jesus Christus ist gesetzt

© Foto: Fritz Etzold

Keine falsche Scheu, auch ein Bühnen-Greenhorn kann sich für alle Rollen bewerben. "Wichtig ist ein gewisses Selbstbewusstsein, dass man Lust hat, auf die Bühne zu gehen und dort eine Rolle zu spielen", sagt Regisseur Michael Ritz. Bis auf die Hauptfigur, der Heiland wird verkörpert von Thomas Fries, sind noch alle Rollen frei – von Pontius Pilatus bis zum einfachen Legionär, von der Mutter Gottes bis hin zur einfachen Frau aus dem Volk.

"Wenn es kein festes Ensemble gibt, ist ein Casting die beste Möglichkeit, ein Stück zu besetzen", sagt Ritz, der unter anderem auch die Schweppermannspiele in Kastl und in Soest zum sechsten Mal die Festspiele "Soester Fehde" inszeniert hat.

"Stimmiges Gesamtbild"

Als Nicht-Ortsansässiger kenne er die Laien-Schauspieler nicht aus dem Alltag, weshalb er beim Vorsprechen einen Eindruck gewinnen muss. "Ich bin neutral und niemand muss glauben, aus persönlichen Gründen bevorzugt oder benachteiligt zu werden", sagt Ritz. Er achte nur darauf, dass jede Rolle so besetzt sei, das sich ein stimmiges Gesamt-Bild ergebe.

Um 11 Uhr ist beginnt das Vorsprechen im Johanneszentrum mit der Besetzung der Hauptrollen Mutter Jesu, der Apostel (alle im Alter zwischen 20 und maximal 35 Jahren), Maria Magdalena, Salome, Kezia, Herodes, Obed, Uri, sämtliche Hohen Räte, Pontius Pilatus, Quintus, Flavius und Modestus. Für sie gibt es neben der Spielfreude noch eine weitere Bedingung: Die Kandidaten sollten gut bei Stimme sein. Schließlich müssen sie im ganzen Saal verstanden werden.

Ab 13 Uhr werden die weiteren Sprechrollen mit kleineren Auftritten oder etwas weniger Text besetzt wie etwa die Händler oder Soldaten. Und um 16 Uhr schließlich findet die Besetzung der Statistenrollen statt, des Volks, der Soldatenrollen ohne Text. "Hier sind alle gefragt, die nicht unbedingt einen Text sprechen wollen", sagt Ritz. Auch Kinder und Jugendliche können so dabei sein.

Regisseur Ritz hat bereits eine feste Vorstellung, wie er die Passionsspiele ausgestalten wird. "Ich setze auf ein lebendiges Theaterspiel", sagt der gebürtige Amberger. Zwischen den Szenen fällt kein Vorhang, die Übergänge werden spielerisch gelöst. "Sehr dynamisch", so Ritz.

Klar ist dabei auch, dass es sich um ein religiöses Schauspiel in historischem Gewand handelt. "Jesus kann nicht in einem modernen Anzug auftreten, das geht nicht", sagt der Regisseur.

ZOnline-Anmeldung www.passionsspiele-neumarkt.de, Kurzentschlossene können auch spontan am Samstag, 14. Oktober, ins Johanneszentrum kommen.

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