Neumarkter schmuggelt Tschechen-Böller im Motorraum

22.4.2016, 16:43 Uhr

  Er war erwischt worden, wie er kurz vor Silvester aus Tschechien einen Schlagring und Böller einschmuggeln wollte, die nicht das amtliche Prüfsiegel trugen.

Die Idee zur Einkaufstour ins Nachbarland war bei einem Treffen mit Kumpeln gekommen. Ein Freund des 20-Jährigen hatte sich entschieden, sein Zimmer mit einem martialischen Schlagring zu schmücken. Da der Verkäufer ihm zwei für den Preis von einem anbot, erwarb er einen für den Angeklagten mit. Beide hätten, sagte dieser vor Gericht aus, nicht im Entferntesten die Absicht gehabt, mit dem verbotenen Schlaginstrument jemand ein Leid anzutun.

Da Petra Engster von der Jugendgerichtshilfe dem jungen Mann zwar ein gutes Zeugnis ausstellte, auf von erheblichen Reiferückständen sprach, regte Richter Danny Schaller an, das Verfahren einzustellen. Verteidigerin Inge Raith-Schechinger kam das gelegen, Staatsanwältin Nora Schmollinger nicht. Sie meinte, mit einem Vergehen gegen das Waffengesetz könne man nicht so locker umgehen. Schaller überzeugte sie in einem Gespräch, an dem auch die Verteidigerin teilnahm, dass eine vorläufige Einstellung mit einer Geldauflage von 300 Euro durchaus vertretbar sei.

Danny Schaller wollte wissen, warum der junge Mann einen Teil der Böller im Motorraum versteckt hätte. Das sei eine Dummheit ersten Ranges. So gefährlich sei das nicht gewesen, so der Angeklagte. Die Kracher habe er in einem seitlichen Kabelschacht deponiert, wo die Hitze der Maschine nicht so stark wäre.

Die 300 Euro bekommt die Deutsche Gesellschaft für Knochenmarkspenden (DKMS). Der junge Mann, der sich in der Kinderkrebshilfe engagiert, hatte sich den Zweck aussuchen dürfen.