Neumarkter Sparkassen-Chef ist 20. Ehren-Schmankerlkoch

13.10.2018, 07:51 Uhr
Neumarkter Sparkassen-Chef ist 20. Ehren-Schmankerlkoch

© Foto: Fellner

Es ist jedes mal ein großer Spaß: Da versammelt sich eine Runde honoriger älterer Herren, um sich vom angehenden Ehren-Schmankerlkoch bestens bekochen zu lassen. Es waren bisher nur wenige echte Hobby-Köche dabei, aber dank der kundigen Hilfe des Chefkochs und des Personals hat bisher jeder die Hürde genommen und ist in die Gilde aufgenommen worden.

So auch diesmal Stefan Wittmann, der allerdings auch sagt: "Ich koche gerne." Was er aber gleich wieder etwas einschränken muss: "Wenn ich die Zeit dazu habe." Denn als Sparkassen-Chef hat man nicht oft die Muße, sich entspannt an den Herd zurück zu ziehen. Wittmann: "Wenn ich aber die Zeit habe, dann koche ich gerne auf."

Für die Kochprüfung hatte er sich die Zeit einfach genommen, verriet er. Schon am Vormittag war er in der Küche von Karin und Francesco Pagano im La Fortunella angetreten und hatte bei den Vorbereitungen geholfen. Die Nudeln wollten frisch gemacht sein, der Salat und das Gemüse mussten geputzt und gewaschen werden, das Kalbfleisch war zu schneiden, zu würzen und in Parmaschinken zu wickeln, das Kartoffelgratin wollte ebenso vorbereitet werden wie das Tiramisu als feiner Abschluss des Menüs.

Als Sparkassen-Vorstand habe er sich auch über ein Motto Gedanken gemacht: Aber Niedrig- oder Nullzins-Politik, scherzte er, scheide aus, "da gibt es nichts". Aufsicht oder Regulation wäre schon eher gegangen, als drittes hätte sich noch die Digitalisierung aufgedrängt. Mit Konsequenzen: "Wir wären jetzt ins Internet gegangen und hätten digital bestellt - und hätten am Ende Essen auf Rädern bekommen."

So weit kam es nicht, es gab hausgemachte Pasta alla Norma, danach Herbstsalat mit feinen Knoblauch-Panini, dann Saltimbocca alla Romana mit einem Kartoffelgratin und zum Abschluss Tiramisu.

Restaurant raste

Landrat Willibald Gailler, der vergangenes Jahr Ehren-Schmankerlkoch geworden war, oblag es, die Leistung des Aspiranten ausgiebig zu würdigen. Mit den anderen Ehrenköchen hatte er lange beraten, und als dann alle in voller Montur zur Schlumpf-Parade antraten, raste das Restaurant vor Begeisterung.

Und Willibald Gailler hatte sich etwas einfallen lassen. Er zerpflückte pfiffig und mit großem Vergnügen das Menü. Die handgemachten Nudeln, sagte er, seien nicht alle gleich lang gewesen, der Granatapfel im Salat nicht al dente und die Tomaten zu rot, auch wenn Wittmann beteuerte, das sei halt Sparkassen-rot, da könne er nichts dafür.

Dafür seien die Saltimbocca gut gewickelt gewesen. lobte Gailler, da habe sich der Kandidat bemüht; was ihm auch aufgefallen sei: Die Ehefrau Wittmanns sei total ruhig gewesen während des Abends. Und das, obwohl sie aus Lupburg komme – Menschen aus diesem Ort würden gerade in Wahl-Zeiten gerne schnell unruhig, sagte er mit Blick auf einen heimischen Minister und unter dem Gelächter der Gäste. Gailler: "Sie hat gewusst, ihr Mann schafft das."

Und er hat es: Rein in die Jacke, die Schürze und das Halstuch rum und die Mütze rauf: Stefan Wittmann hatte bestanden und mit einem edlen Tropfen in der Hand und im Kreise der Gilde schloss der Abend.

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