Neumarkter Stadtwerke kurbeln Planung fürs Bad an

18.4.2015, 08:00 Uhr
Neumarkter Stadtwerke kurbeln Planung fürs Bad an

© Fritz-Wolfgang Etzold

Es sind zunächst nur Vorplanungen, für die die Stadtwerke nach Angaben von Dominique Kinzkofer in diesem Jahr 1,19 Millionen Euro ausgeben werden. Diese Vorleistungen von Architekten, Fachplanern und Projektsteuerern dienen als Grundlage für die Ermittlung der Investitions- und Betriebskosten.

Vor Medienvertretern machten der Stadtwerke-Chef und OB Thumann deutlich, dass die planerischen Vorarbeiten und politische Weichenstellungen parallel laufen: Der Oberbürgermeister erinnerte an die Zusage von Landrat Willibald Gailler, wonach der Kreistag bis Ende Mai ein Votum darüber abgeben werde, ob und in welcher Form sich der Landkreis an dem Ganzjahresbad beteiligen wird. Danach werde der Neumarkter Stadtrat seine Entscheidungen treffen, so der OB. „Dadurch wird es keine zeitlichen Versäumnisse geben.“

Der Millionenbetrag für die Badplanung ist Teil eines Stadtwerke-Investitionsprogramms, das in diesem Jahr mit 14,1 Millionen Euro eine Rekordhöhe erreicht. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre hatte der Kommunalversorger knapp 8,5 Millionen Euro investiert. Lediglich im vergangenen Jahr sollten es eigentlich viel mehr sein — die ursprünglich geplanten knapp 17 Millionen Euro schrumpften auf unter zehn Millionen Euro, weil zum Bedauern von Stadtwerke-Chef Kinzkofer geplante Windräder nicht gebaut worden sind. In diesem Jahr gebe es keine „Luftbuchungen“; praktisch alles werde realisiert.

Strom, Gas und Wasser

Der Versorger steckt fast 2,5 Millionen Euro in das Stromnetz. Unter anderem bekommt das Umspannwerk eine neue 20-Kilovolt-Schaltanlage. Auch in der Erdgas-Sparte gibt es eine Großinvestition: Eine Netzkoppelungsstation — Anschluss der örtlichen Leitung an die überregionale Pipeline — wird vom Flugplatzgelände an die Mooswiese verlegt und für 800 000 Euro neu gebaut. In den Erdgas-Bereich fließen 1,8 Millionen Euro. Diverse Einzelprojekte zur Trinkwasserversorgung addieren sich auf 2,3 Millionen Euro.

Auf dem Feld der Energieerzeugung (2,6 Millionen Euro) stechen zwei Nahwärme-Blockheizkraftwerke einmal für den Bereich Bräugasse, Stadtarchiv und Bürgerhaus sowie für den Komplex Theo-Betz-Schule/Turnerheim hervor. Die mit Erdgas oder Biomethan befeuerten Kleinkraftwerke versorgen überwiegend öffentliche Einrichtungen. Doch laut OB sei bei der privaten Nahwärmeversorgung die „Tendenz steigend“. Die Stadtwerke haben sich ohnehin vorgenommen, in den bestehenden Nahwärmenetzen noch mehr Abnehmer zu gewinnen.

In das Omnibusgeschäft stecken die Stadtwerke in diesem Jahr 658 000 Euro, wobei der Kauf eines neuen Niederflurbusses (Eigenanteil 190 000 Euro) und der Kauf eines Grundstücks am Busbahnhof mit 210 000 Euro den Löwenanteil ausmachen.

In die Sanierung des Parkhauses an der Ringstraße investieren die Stadtwerke 500 000 Euro. In den folgenden Jahren sollen dann das Parkhaus in der Rosengasse und die Tiefgarage Residenzplatz runderneuert werden — bis 2021 mit einem Kostenaufwand von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Der Telekommunikationsbereich profitiert mit über 720 000 Euro. Die Sanierung des alten Stadtwerke-Gebäudes in der Ingolstädter Straße wird 750 000 Euro kosten.

Lukratives Rechenzentrum

Die Stadtwerke lassen sich die Erweiterung des Rechenzentrums 370 000 Euro und Software-Lizenzen 450 000 Euro kosten. Das Geld ist offenbar gut angelegt, denn die Neumarkter sind auch Dienstleister für neun weitere Stadtwerke, unter anderem Bad Windsheim, Eichstätt und Dillingen. Noch mehr Kommunen sollen dazukommen. Dominique Kinzkofer deutete an, dass das Rechenzentrum gut Geld verdiene. Wie viel genau? Der Stadtwerke-Chef hüllte sich mit Verweis auf das „Geschäftsgeheimnis“ in Schweigen.

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