Neumarkter Wasserhärte unterm Durchschnitt

21.3.2019, 09:50 Uhr
Neumarkter Wasserhärte unterm Durchschnitt

© Lino Mirgeler/dpa

"Die Installation von Wasserenthärtungsanlagen ist bei einer Wasserhärte von rund 15 Grad deutscher Härte (°dH) grundsätzlich nicht notwendig", sagte der Geschäftsführer des örtlichen Wasserversorgungsunternehmens, Dominique Kinzkofer, "allerdings gibt es Ausnahmefälle, für die enthärtetes Wasser benötigt wird."

Als Beispiele nennt Kinzkofer die Instrumente beim Zahnarzt: Wäre dessen Wasser nicht kalkfrei, würden die feinen Düsen seine Geräte verstopfen.

Jüngsten Berichten zufolge ist im Rathaus eine Entkalkungsanlage für die Lüftungsanlage installiert worden. Als Begründung hieß es, die Härte des Neumarkter Trinkwassers sei daran schuld. Sie liegt derzeit zwischen 14,5 und 15,5 °dH.

Bis 2014 von anderswo

Dominique Kinzkofer entgegnet: "Eine Enthärtung des Wassers für die Lüftungsanlage macht durchaus Sinn, wäre aber auch nötig gewesen, wenn das Neumarkter Wasser wie vor dem Jahr 2014 eine Härte von 11,3 °dH gehabt hätte." Damals wurde das Leitungswasser noch nicht von der Laber-Naab-Gruppe bezogen.

Die Stadtwerke selbst haben ebenfalls eine Enthärtungsanlage in Betrieb – für die beiden Springbrunnen in der Ingolstädter Straße. "Würde das dort verwendete Wasser nicht enthärtet, käme es aufgrund der Verdunstung und der dadurch erforderlichen Wassernachspeisung, zu einer fortlaufenden Anreicherung von Kalk", heißt es in der Pressemitteilung. Die Entwicklung sei vergleichbar mit der Gewinnung von Salz aus Meerwasser.

"Man darf nicht vergessen: Ein Springbrunnen ist kein Wasserhahn und eine Lüftungsanlage kein Waschbecken", sagt der Stadtwerke-Chef. Aber spezielle Anwendungsfälle und technische Geräte benötigten einfach entkalktes Wasser. Dominique Kinzkofer fährt fort: "Dies hat aber mit der Trinkwasserversorgung und den täglichen Anforderungen an die Wasserqualität nichts zu tun." Kalkablagerungen im Haushalt lassen sich zum Beispiel mit Essig entfernen. "Wasser ist ein Naturprodukt und soll deshalb auch soweit wie möglich unverändert an den Kunden abgeben werden", heißt es weiter.

Das Neumarkter Trinkwasser rangiert mit rund 15 Grad deutscher Härte an der unteren Grenze des Härtebereiches "hart". Dieser beginnt bei 14°dH. Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 17°dH, bundesweit bei 16°dH. Für die Wasserhärte sind übrigens die beiden Mineralstoffe Magnesium und Calcium verantwortlich.

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