Neumarkts Grüne wollen fleischlos feiern

15.12.2018, 10:50 Uhr
Neumarkts Grüne wollen fleischlos feiern

© Uwe Anspach/dpa

Sie haben für die kommende Kreistagssitzung darum gebeten, für die gesamte Fraktion der Grünen ein fleischloses Gericht bereitzuhalten. Traditionell gibt es bei der letzten Sitzung des Jahres nach dem offiziellen Teil ein gemeinsames Essen.

Bereits seit 2002 steht der Tierschutz im Grundgesetz (Artikel 20a). Aus dem Gesetz geht hervor, dass es verboten ist, einem Tier ohne einen vernünftigen Grund Leid zuzufügen oder es zu töten.

Leider habe sich, so Kreisrat Markus Reischl, die Bundesregierung von der mächtigen Lobby der Fleischindustrie beeindrucken lassen. Das Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln wurde um weitere zwei Jahre verschoben, nachdem die letzten fünf Jahre nicht genutzt wurden. Laut dem Fraktionsvorsitzenden Roland Schlusche gäbe es mittlerweile genug geeignete Möglichkeiten, die Geschlechtsreife der Ferkel ohne Schmerzen zu verhindern. Kreisrat Erwin Ehemann bedauert, dass für die Produktion von Billig-Fleisch in Massentierhaltung mit möglichst wenig Aufwand der Tierschutz in Deutschland ein weiteres Mal Opfer der Geldgier der großen Fleischkonzerne geworden sei.

Die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung stelle eine außerordentliche Tierquälerei dar und dürfe so nicht hingenommen werden, beklagt Kreisrätin Christel Neufert. Der Landkreis könnte Vorbild sein und nur Fleisch in den kreiseigenen Einrichtungen verwenden, das unter einwandfreien Tierschutzkriterien erzeugt wurde, meint Stadt- und Kreisrätin Johanna Stehrenberg. Bis es soweit ist, sollte man am besten ganz auf (Schweine-)fleisch verzichten. Stadt- und Kreisrätin Sigrid Steinbauer-Erler zitiert Mahatma Gandhi, der scharfsinnig bemerkte, dass "die Größe einer Nation und ihr moralischer Fortschritt danach beurteilt werden können, wie sie Tiere behandelt".

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