Niedrige Spritpreise: Expertengespräch mit Stefan Rödl

29.10.2014, 17:38 Uhr
Energieunternehmer Stefan Rödl erklärt, warum das Benzin gegenwärtig so günstig ist.

© Ralf Rödel Energieunternehmer Stefan Rödl erklärt, warum das Benzin gegenwärtig so günstig ist.

In den vergangenen Tagen lag beispielsweise der Dieselpreis zeitweise deutlich unter 1,30 Euro. Wie lässt sich dieser niedrige Preis erklären?

Stefan Rödl: Die Rohölpreise sind an den internationalen Börsen stark nach unten gegangen. Wenn die Rohölpreise sinken, dann sinken auch die Preise für die Fertigprodukte.

Das Verhältnis Dollar-Euro spielt auch eine Rolle?

Rödl: Richtig. Allerdings hat der Dollar einen gegenläufigen Effekt. Der Dollar ist stärker geworden, der Euro hat an Wert verloren. Die internationalen Rohöle werden ja in Dollar fakturiert. Das verteuert unsere Einfuhr an Rohöl. Wenn der Euro nicht so an Wert verloren hätte, dann wäre der Preis an den Tankstellen noch tiefer gesunken.

Wie geht es in den nächsten Wochen weiter?

Rödl: Eine Preisprognose wäre unserios. Keiner der Experten hat vorhergesehen, dass der Rohölpreis vor dem Hintergrund der Krisen in Syrien und in der Ukraine so nach unten geht. Ich gehe nicht davon aus, dass die Preise noch weiter sinken werden. Es ist und bleibt aber Spekulation.

Der Hausbesitzer mit einem Heizöltank im Keller sollte auch Entscheidungen treffen?

Rödl: Der kann sich definitiv freuen, weil auch die Heizölpreise stark rückläufig sind. 3000 Liter kosten heute rund 63 Cent pro Liter. Vor zwei Jahren lag der Preis bei 79 Cent. Der Hausbesitzer sollte daran denken, seinen Tank aufzufüllen. Das Heizöl ist außergewöhnlich günstig.

Verwandte Themen


Keine Kommentare