NN-Wanderreporter: Muskulöser Besuch bei Rosina Polster

13.8.2017, 21:30 Uhr
Bei Kniebeugen stemmt Rosina Polster schon mal 175 Kilogramm, für das Foto lässt sie es aber bei 50 Kilo bewenden.

© Franziska Holzschuh Bei Kniebeugen stemmt Rosina Polster schon mal 175 Kilogramm, für das Foto lässt sie es aber bei 50 Kilo bewenden.

Sie ist ein kleines, zierliches Mädchen. Ganz normal eben, nur die knallrot gefärbten Haare fallen auf. Doch in Rosina Polster steckt viel mehr, als man ihr auf den ersten Blick ansieht. Die 32-Jährige aus Berg bei Neumarkt, selber nicht mal 63 Kilogramm schwer, nimmt bei Kniebeugen durchaus 175 Kilogramm auf die Schultern, beim Bankdrücken schafft sie 110 Kilogramm. 

Was als Hobby begann, betreibt Rosina Polster inzwischen professionell. Sie ist, gestartet für den SC Oberölsbach, im Frühjahr deutsche Meisterin geworden im Kraft-Dreikampf – Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben gehören dabei zum Programm. Auch an Europameisterschaften nahm sie schon teil. Und seit diesem Jahr trainiert sie zudem noch Gewichtheben intensiv. Warum? "Weil es mir einfach Spaß macht", sagt sie. "Der Kopf wird frei." Leerpumpen, das glaube ich ihr sofort, kann man sich dabei sicher schnell. 

Doch das Image ihres Sports ist nicht das beste, natürlich kennt sie die Bilder, die die meisten da im Kopf haben, massige Zwei-Zentner-Frauen, die laut stöhnend ihre Gewichte stemmen. Die gebe es schon in der Branche, sagt Polster, "doch das ist das Schöne an dem Sport, dass man auch klein und zierlich sein kann". Kraft heiße nicht unbedingt, Muskelberge zu haben – auch wenn ihr Bizeps ziemlich beeindruckend ist.

Viel mehr komme es beim Kraftsport auf Technik an, sagt sie – und zeigt mir kurz darauf, wie leicht sie die Stange nach oben drückt. Bei den Kniebeugen fürs Foto "nur" mit 50 Kilo. Man muss aber wissen, sagt sie, wie man all die Kilo in die Luft stemmt, ohne sich dabei Rücken oder Knie zu ruinieren. Mit der richtigen Technik stärke man sogar seinen gesamten Körper. "Man tut dabei etwas für sich und seine Gesundheit." Besonders Bauch und Rücken würden dabei gekräftigt, "Rückenprobleme hatte ich noch nie", sagt Rosina zum Abschied.

Als ich später bei einem Besuch in der Fossilienabteilung im Altdorfer Universitätsmuseum meinen Rucksack vom Rücken lasse und versuche, wieder gerade zu werden, denken ich an Rosina. Kraft-Dreikampf habe ich noch nie versucht – aber wenn’s hilft?

Etappe 14 - Franziska Holzschuhs zweiten Tag gibt's hier zum Nachlesen.

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