"Nordheide" wird nach dem Winter erschlossen

5.12.2018, 16:46 Uhr

© Foto: André De Geare

Ein weiteres Mal ist das Gewerbegebiet An der Heide Nord im Rat gelandet. Kratzer stellte noch einmal komprimiert die Planung vor. Das Gewerbegebiet ist nur 1,3 Hektar klein, sieben Parzellen unterschiedlicher Größe werden verkauft. An wen, steht auch schon fest.

Die Erschließung wird sich auf 1,202 Millionen Euro belaufen, die auf die Grundstücke umgelegt werden. Die Kanalarbeiten schlagen mit 467 000 Euro zu Buche, die Wasserleitungen mit 31 000 Euro, der Straßenbau mit 202 000 Euro, die Regenbeckenanlage kostet 95 000 Euro.

Dazu kommen noch zwei Schmutzwasserpumpwerke für 123 000 Euro und etliche kleinere Positionen. Das Ausschreibungsergebnis wird in dieser Höhe erwartet, im März 2019 soll die Vergabe erfolgen.

Baubeginn ist im April 2019 mit den Erschließungsarbeiten. Losgelöst davon, sagte Kratzer, würden bereits auf einigen Grundstücken Erdarbeiten laufen, um schneller voran zu kommen. Der Rat stimmte einstimmig zu. Ebenfalls durchgewunken wurde die Widmung der Straße "Teichwiesen" im Baugebiet Kemnath Ost.

Keine rechte Freude

Nicht so recht anfreunden konnten sich die Räte mit einer Ergänzung des Geo-Informations-Systems (GIS), das der Markt bisher laufen hat und das von der Firma Riwa mit Hauptsitz in Kempten stammt. Bürgermeister Kratzer hatte ein Angebot für ein Baumkataster vorgelegt. Das sei vor allem aus versicherungstechnischen Gründen nötig, um im Schadensfall auf der sicheren Seite zu sein.

Um dieses Baumkataster aufzubauen, würden erstmals alle Bäume auf Gemeindegrund erfasst und eingegeben, dazu würde es dann jährlich Untersuchungen geben, deren Ergebnisse ebenfalls im Kataster stehen würden. Eine sinnvolle Sache, sagte Kratzer.

Das sahen nicht alle Räte so. Vor allem am Preis von 15 000 Euro störte sich mancher. "Wie hoch sind denn die laufenden Kosten?", wollte einer wissen. Letztlich verständigte sich der Rat darauf, dass der Gemeindegärtner in den Bauausschuss kommt, dort berichtet und das System und sein Nutzen vorgestellt werden.

Einstimmig erfolgte die Aufrüstung des GIS durch ein Fachmodul Einwohnerstatistik. Damit kann die Kommune künftig die Daten des Einwohnermeldeamtes mit dem Flächenkataster verknüpfen. "Es werden dabei aber keine Namen aufgeführt", sagte der Bürgermeister.

So könne man künftig die Altersstruktur in bestimmten Straßenzügen sehen und auch, wie viele Menschen in den Häusern gemeldet seien. Eine Anschaffung, die Gabriele Bayer befürwortete. Denn, sagte sie: "Wir haben in Postbauer-Heng keine Wohnraumnot, sondern der Wohnraum ist nur ungleich verteilt." Da helfe so ein Kataster für die künftige Planung. Der Rat stimmte einstimmig zu.

Ebenso einstimmig ging auch die neue Kran- und Containeranlage der Firma Dennert-Poraver durch. Die derzeitige gebe es, seit das Werk bestehe, sagte Bürgermeister Kratzer.

Kesse Mietvorstellungen

Bisher würden maximal vier Container aufeinandergestapelt, künftig, mit der neuen Krananlage, werden es fünf sein. Der neue Kran hebt fünf Meter höher als der alte, sei aber leiser. Das Landratsamt werde die Emissionen auf ihre Zulässigkeit hin prüfen.

Wenig Miete oder besser noch gar keine wollten die Bewerber zahlen, die Interesse an einer Übernahme des Bahnhofskioskes gezeigt hatten. Vor allem die Pflege der öffentlichen Toiletten schreckten viele auch ab. Ein Bewerber ist noch an Bord, mit diesem soll nun verhandelt werden.

Ein Gespräch bei der Regierung der Oberpfalz habe es gegeben wegen der geplanten einkommensorientierten Förderung von Wohnungen für Mieter mit kleinem Geldbeutel. Die Pläne sind im Rat schon vorgestellt worden.

Die Regierung, sagte der Bürgermeister, habe einen Wettbewerb angeregt, um möglichst gute Lösungen zu bekommen. Ob die Gemeinde den auch wolle, sei etwas anderes.

Die Nachfrage nach den Wohnungen sei jedenfalls da, so Kratzer, seit das Projekt bekannt geworden sei, gebe es diesbezüglich Anrufe bei der Gemeinde-Verwaltung.

Am 15. Januar treffen sich alle Parteien im Streit um das Naturbad, sprich, die Baufirma, die Gemeinde und die Gutachter. Vier Stunden sind für den Treff anberaumt, sagte Kratzer. Mal schauen, wie dieses Treffen ausgehe. Hintergrund: Das Reinigungssystem des Naturbades funktioniert nicht so, wie in Auftrag gegeben. Es geht nun darum, wer für die Sanierung aufkommt und wie saniert wird (wir berichteten mehrmals).

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