Nun auch ein Krätze-Fall im Landkreis Neumarkt

NEUMARKT - Obwohl die Hygienestandards in den Industrienationen immer weiter fortschreiten, ist die Krätze (lat. Skabies) weiterhin weltweit verbreitet. Heuer gab es hierzulande bereits mehrere Fälle. Vor kurzem wurde die meldepflichtige Erkrankung auch am Klinikum Neumarkt bei einem älteren Landkreisbürger diagnostiziert. Wir sprachen mit Markus Brohasga, Hygienefachkraft am Klinikum.

Herr Brohasga, was ist Krätze eigentlich?

Markus Brohasga: „Skabies“ gab es schon in der Antike. Sie wird durch die Krätzemilbe verursacht, die sich in die Haut einbohrt. Wenige Wochen nach der Infektion kommt es üblicherweise zu Juckreiz und allergischen Reaktionen mit Ausschlägen, Bläschen oder Pusteln. Die Erkrankung ist unangenehm, aber sie lässt sich gut behandeln. Übertragen wird Skabies überwiegend durch engeren körperlichen (Haut-)Kontakt. Besonders Hände und Füße, Ellenbogen, die Nabel- und Leistengegend und der Brustwarzenhof sind betroffen.

Wie wurde der aktuelle Fall am Klinikum entdeckt?

© Foto: privat

Bohasga: Im Rahmen einer stationären Behandlung wurde der seit längerem bestehende Juckreiz des Patienten mit untersucht. Dabei wurde dann die Krätze diagnostiziert. Wir haben sofort mit dem Gesundheitsamt Kontakt aufgenommen. Der Patient war bereits isoliert und wurde zusätzlich gegen die Krätze behandelt. Auch haben wir alle seine „Kontaktpersonen“ ermittelt, zusammen über 200 Personen, die ein Schreiben von uns erhielten.

Was raten Sie diesen Personen?

Brohasga: Bei juckenden Hautveränderungen sollten sie zur Abklärung ihren Hausarzt oder einen Hautarzt aufzusuchen. Dieser wird alles Weitere in die Wege leiten.