Oberpfalz: Hightech schützt nicht vor Diebstahl

26.5.2018, 07:55 Uhr
Oberpfalz: Hightech schützt nicht vor Diebstahl

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Das entwendete Fahrzeug hat einen Zeitwert von 120 000 Euro. Autodiebe sind heute hochqualifiziert und in der Lage hochwertige, mit elektronischen Sicherungen versehene Fahrzeuge zu entwenden. Die gute Nachricht ist aber: Autobesitzer sind durchaus in der Lage mit richtigem Verhalten oder technischen Einrichtungen solche Diebe auszubremsen. Das Polizeipräsidium Oberpfalz gibt hierzu die richtigen Tipps.

Professionell agierende Banden, vor allem aus dem osteuropäischen Nachbarraum, suchten immer wieder die Oberpfälzer Region auf und entwendeten hochwertige Fahrzeuge, die in ruhigen Wohngebieten, teils in Hofeinfahrten oder im Carport, geparkt standen. Für die Eigentümer entstand ein immenser Schaden und der Laie fragte sich jedes Mal, wie die Täter das schaffen. Gerade die hochwertigen Fahrzeuge sind doch mit elektronischen Wegfahrsperren ausgestattet.

Moderne Autodiebe arbeiten häufig in organisierten Banden arbeitsteilig zusammen. Es gibt Auftraggeber, Hehler, Diebe und Fahrer. Hinzukommen die Ausspäher, die Wohngebiete durchstreifen und registrieren, wo wertvolle Fahrzeuge abgestellt sind. Diese Informationen geben sie an die eigentlichen Diebe weiter, die technisch häufig so ausgerüstet sind, dass sie serienmäßige Sicherungseinrichtungen wie beispielsweise Keyless-Systeme überwinden können.

Es handelst sich dabei um ein System, das die Autobauer serienmäßig in solche Fahrzeuge einbauen und mit dem der Pkw ohne aktive Benutzung eines Autoschlüssels (keyless heißt schlüssellos) zu entriegeln ist und durch das bloße Betätigen des Startknopfes gestartet werden kann. Die Täter hinterlassen beim Diebstahl solcher Fahrzeuge keine Aufbruchsgeräusche und bewegen es für einen Außenstehenden scheinbar berechtigt weg.

Der Umstand, dass auch Diebe mit gestohlenen Fahrzeugen tanken müssen, wurde schon dem einen oder anderem zum Verhängnis. Bemerken etwa Verkehrsteilnehmer bei einem Tankvorgang oder die Beschäftigten einer Tankstelle, dass ein Wagen mit laufendem Motor betankt wird, stellt dies ein besonderes Verdachtsmoment dar. Denn die Täter können keyless Fahrzeuge nur in unmittelbarer Schlüsselnähe starten. Wird der Motor abgestellt, gelingt es in der Regel nicht mehr, ihn zu starten.

Schlüssel abschirmen

Die Polizei rät: Stellen Sie, wenn möglich, hochwertige Fahrzeuge in einer abschließbaren Garage ab. Benutzen Sie zur Aufbewahrung des Fahrzeugschlüssels besonders gesicherte Schlüsseltresore. Legen Sie den Fahrzeugschlüssel nicht in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür ab. Lässt sich dies nicht vermeiden, versuchen Sie das Funksignal durch geeignete Maßnahmen, etwa die Verwendung eines Schlüsseletuis mit Cryptalloy-Folie, abzuschirmen. Fragen Sie beim Hersteller Ihres Fahrzeuges nach, ob der Komfortzugang deaktiviert werden kann und nutzen Sie diese Funktion, wenn Sie Ihr Fahrzeug außerhalb einer verschließbaren Garage abstellen.

Sichern Sie ihr Fahrzeug durch zusätzlichen optischen oder akustischen Alarm. Verwenden Sie zusätzliche Sicherungen, die in die Mechanik oder Elektrik des Fahrzeuges eingreifen und das Wegfahren verhindern beziehungsweise erschweren, wie zum Beispiel Wegfahrsperren, Parkkrallen oder Gangschaltungssperren.