Obmann: Glyphosat hat große Vorteile

25.5.2015, 17:00 Uhr
Glyphosat kommt erst nach der Ernte zum Einsatz.

© colourbox.de Glyphosat kommt erst nach der Ernte zum Einsatz.

Herr Schmid, wofür setzt der Landwirt Glyphosat ein?

Martin Schmid: Glyphosat ist ein Kontaktherbizid. Es wird von der Pflanze über die Blätter aufgenommen und mit dem Saftstrom zu den Wurzeln geführt, so dass diese absterben. Wir verwenden es nach der Ernte, um stark mit Quecken befallene Bereiche von dem Unkraut zu befreien. Glyphosat wurde aber auch verwendet, um nach Hagelschlägen die noch aufrechten Halme im Wuchs zu bremsen, damit der Bestand gleichmäßig ausreift. So behandelte Chargen dürfen nicht in den Nahrungsmittelbereich kommen, weder als Futtermittel noch als Viehfutter. Stattdessen sollen sie in Biogasanlagen verwertet werden.

 

Obmann: Glyphosat hat große Vorteile

© privat

Das Mittel ist über 40 Jahre alt. Gibt es keine Alternativen?

Schmid: Glyphosat hat den großen Vorteil gegenüber anderen Mitteln, dass ich schon kurze Zeit nach der Behandlung, wenn die Pflanzen abgestorben sind, den Boden pflügen und bearbeiten kann. Auf der anderen Seite ist dies ein sehr beschränkter Einsatzbereich, so dass es sich für die Industrie wohl nicht lohnt, große Forschungsmittel zu investieren.

 

Das Umweltministerium überlegt, die Verwendung in Privatgärten zu verbieten. Wieso dann nicht in der Landwirtschaft?

Schmid: Die Anwendungsweise ist eine andere, für eine saubere Einfahrt sollte man nicht unbedingt Chemie verwenden. Außerdem ist das Mischungsverhältnis oft viel zu stark. Auf dem Feld benötigt man etwa zwei Liter pro Hektar, das ist eine viel geringere Konzentration als ein Schuss in die Gießkanne.

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