OGG-Schüler präsentieren Seminararbeiten

24.4.2018, 12:51 Uhr
OGG-Schüler präsentieren Seminararbeiten

© Foto: Michael Müller

Die Zwölftklässler haben an ihrer Seminararbeit bis zu eineinhalb Jahren gearbeitet, von der Themenfindung bis zur Abgabe. Oft war ein Fachreferat der Ausgangspunkt. "Dann galt es viele Quellen auszuwerten und das Wichtigste herauszufiltern", erzählt der Schüler Thomas Hollweck. "Die intensive Quellenarbeit war schon neu für uns", sagt Eva Herdegen, die sich dabei durchaus auf Fachbücher aus Bibliotheken verlassen hat und nicht nur im Internet recherchierte: "Material aus Bibliotheken ist einfach vertrauenswürdiger."

Wie sich der IS finanziert

Für Thomas Hollweck hat sich der Aufwand besonders gelohnt. Für seine Arbeit über das radioaktive, gesundheitsschädliche Radongas und dessen Anreicherung in schlecht belüfteten Kellerräumen errang er zunächst den Oberpfälzer Regionalsieg bei "Jugend forscht" und kam beim Landesentscheid auf einen zweiten Platz (wir berichteten). "Das hat mich voll überzeugt, seitdem lüfte ich meinen Keller regelmäßig", sagt Schulleiterin Ulrike Severa.

Fabian Geltsch hat sich mit den Finanzen des sogenannten Islamischen Staates beschäftigt. Er wertete viele Studien zum Thema Terrorismus aus und überlegte sich Gegenstrategien zur Bekämpfung der Finanzressourcen des IS. Allerdings kommt er zu dem Schluss, dass der IS seinen Terror auch ohne große Mittel aufgrund der sich abzeichnenden territorialen Verluste wieder stärker in die westliche Welt verlagern wird.

Insekten profitieren

Sport in der Antike war das Thema von Michaela Kirsch. Sie fand heraus, dass die Athleten medizinisch gut versorgt waren, meist von einem Arzt und einem Trainer betreut wurden. Es gab spezielle Trainingspläne, die nach heutigen Gesichtspunkten durchaus "modern" wirken. Auch die Ernährung wurde schon beachtet, so waren die Gladiatoren erstaunlicherweise meist Vegetarier.

Theresa Kellermann hat sich mit der Bedeutung von Zwischenfrüchten und Blühstreifen in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Tochter eines Landwirts aus Gebertshofen legte neben einem Maisfeld ihres Vaters einen drei Meter breiten Blühstreifen an und konnte so nachweisen, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt, dass viele Tiere, vor allem Insekten, davon profitieren. Zwischenfrüchte wiederum schützen vor Erosion und verbessern die Bodenstruktur.

Marlene Munzert widmete sich einem theologischen Thema: Papst Johannes Paul II. und seine Einstellung zur Ökumene. Sie wies nach, dass dessen "Erklärung der Kongregation für Glaubenslehre: Dominus Jesus" aus dem Jahr 2000 eher einen Rückschritt für die Ökumene bedeutete. In ihrem Ausblick verweist die Abiturientin auf die durchaus positiven Impulse für einen Neuanfang in der Ökumene unter Papst Franziskus.

Lukas Fäth ist ein begeisterter Skifahrer, da lag es für ihn nahe, sich mit dem Skitourismus in Zeiten des Klimawandels am Beispiel des Salzburger Landes zu beschäftigen. Sein Fazit: Wer ökologisch handeln will, der fährt nur noch in höheren Lagen ab etwa 2000 Meter Ski. Tiefere Lagen, wo vermehrt Schneekanonen eingesetzt werden, sollte man meiden.

Eva Herdegen hat den Mythos Robin Hood in seiner literarischen Entwicklung nachverfolgt. Sie stützte sich dabei fast ausschließlich auf englischsprachige Quellen. Ihre Erkenntnis: Der Mythos vom gutherzigen Räuber, der die Reichen beraubt und das Geld den Armen gibt, hat sich im Laufe der Zeit im mittelalterlichen England an die geschichtlichen Gegebenheiten angepasst. Elena Geitner hat ihre Seminararbeit im Fach Latein geschrieben und die narzisstische Persönlichkeitsstörung in antiken Quellen, etwa bei Ovid, ergründet. Dafür hat sie auch einen Psychologen interviewt, der zwischen gesundem (Selbstliebe) und pathologischem Narzissmus (übersteigerte Eitelkeit) unterscheidet. Sie merkt auch an, dass in Politik und Wirtschaft offenbar besonders viele Narzissten zu finden sind.

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