Otti Fischer verleiht Kabarettpreis in Mühlhausen

30.6.2015, 10:24 Uhr
Otti Fischer verleiht Kabarettpreis in Mühlhausen

© Foto: Karg

Zuvor erläuterte der Otti, wie er liebevoll genannt wird, dem Auditorium, wie es dazu kam: „Lizzy hat mich gerufen, und ich bin gekommen.“

Ein wenig gestresst oder auch müde wirkte der gebürtige Untergriesbacher schon, weil er unmittelbar vom Ruhrfestival in Dortmund nach Mühlhausen angereist war. Aber mit launigen Worten eröffnete er sehr gekonnt die Preisverleihung und philosophierte dabei über den Begriff „Provinz“ – und das sehr präzise: „Provinz ist da, wo sie es nicht besser können.“

Mit den Kunst- und Kabaretttagen habe Mühlhausen gezeigt, was in der Gesamtheit: Kabarett, Kunst, Musik vielleicht, möglich ist.

Von 80 Künstlern die besten

Rückblende: Vorige Woche startete der „Kabarettwettbewerb“ mit fünf Kandidaten, die die Jury (Bürgermeister Martin Hundsdorfer, Lizzy Aumeier, Andreas Stock, Toni Lauerer, Michael Königer und das „Land‘l- Moidl“ Ramona Stengel) in den zurückliegenden Wochen aus 80 Kandidaten ausgewählt hatte.

Und so standen da nun in der engeren Auswahl Andrea Reinbacher aus Wien (Stand-up zum Nachdenken), Frank Sauer aus Freiburg (gesellschaftskritisches Kabarett), Thomas Spitzer aus Regensburg (Poetry Slam), Maria Vollmer aus Köln (Musikkabarett) und Robert „Bobbe“ Ehlis (Musikkabarett).

Der spätere Sieger, Frank Sauer, verstand es das Publikum so richtig zum Toben zu bringen: Er bot dem Auditorium Auszüge aus seinem neuen Programm „Der Weg ist das Holz“ in typisch „saueresker Manier“ an. Es ging um richtige und falsche Entscheidungen, um Weggabelungen, Umwege, Holzwege und eine ziemlich gewitzte Sphinx.

Robert „Bobbe“ Ehlis aus Alteglofsheim, den Lizzy Aumeier den „Oberpfälzer Lokalmatador“ nannte, erhielt den Publikumspreis, dotiert mit 1000 Euro. Als „Brandlhuber Muk“, der deftig, heftig, nuschelnd bayrisch als erster Kommandant die Freiwillige Feuerwehr Facklberg leitet, hatte die Zuhörer und vor allem auch die Jury überzeugt.

Thomas Spitzer bekam den Förderpreis – ebenfalls mit 1000 Euro honoriert – zugesprochen. Der „Poetry Slam“ des Regensburgers gefiel Zuhörern und Jury gleichermaßen. Zum Beispiel Reime wie dieser: „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht“.

Eine Plastik zur Erinnerung

Andrea Reinbacher aus Wien und Maria Vollmer aus Köln konnten sich nicht durchsetzen. Als kleines Dankeschön erhielt Otti Fischer als Erinnerung an den Abend in Mühlhausen von Bürgermeister Martin Hundsdorfer und dem Bildhauer Michael Königer die Plastik „Die Läuferin“ überreicht.

Geschenke gab es schließlich noch für alle beteiligten Kunstschaffenden, den Bürgermeister und Michael Königer, der eine Silbermedaille überreicht bekam.

Den Abschluss der Preisverleihung bildete der Auftritt von Toni Lauerer und Lizzy Aumeier mit ihrem Ehemann Andreas. Während Toni Laurerer über die von seiner besseren Hälfte angeordnete Darmspiegelung sinnierte, inszenierten Lizzy und Andreas in einer Sequenz ihres kabarettistischen Vortrags ein „amouröses Puppenspiel“ untermalt mit klassischer Musik.

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