Paradox in Postbauer-Heng: Kiga-Bau schwierig

6.6.2018, 09:58 Uhr
Paradox in Postbauer-Heng: Kiga-Bau schwierig

© Archivfoto: Fritz-Wolfgang Etzold

Die Kommune hatte eigentlich alles richtig gemacht: Sie hatte den Kindergarten Löwenzahn nach einem vom Freistaat erlaubten Prozedere von Privat errichten lassen. Die Kommune erhielt die Fördermittel für den Bau vom Bezirk und reichte diese an den privaten Investor weiter. Der errichtete das Gebäude, die Johanniter betreiben die Einrichtung.

Als die Gemeinde den Kindergarten nun erweitern wollte, tappte sie in eine Falle, von der keiner wusste, dass es sie gab. Anfangs standen die Signale auf grün, dann forderte man Unterlagen nach, dann verzögerte sich alles. Und jetzt, sagte Bürgermeister Horst Kratzer, steht alles auf der Kippe.

Weil der private Investor so günstig bauen konnte, dass die Entgelte, die er nun erzielt, für ein staatliches Förderprogramm zu hoch sind. Kratzer: "Da beißen sich beide Systeme, da geht das nicht zusammen."

Im schlimmsten Fall, sagte Kratzer, müsse die Einrichtung rekommunalisiert werden, sprich: Die Kommune muss dem Investor das Gebäude wieder abkaufen. Was aber nichts am laufenden Betrieb ändert. Die Kinder, die eigentlich ab Herbst im Neubau einziehen sollten, werden deshalb in Räumen des ehemaligen Therapiebades untergebracht (wir berichteten). Dort entsteht im Moment eine Übergangslösung, die für maximal drei Jahre genutzt werden kann. Der Bauausschuss, der am 15. Juni die Gemeinde bereist, wird sie sich anschauen.

Keine Einwände gab es gegen den Erweiterungsbau des SV Postbauer, der über seiner Kegelbahn eine Gymnastikhalle mit Nebenräumen errichten will.

Kratzer erinnerte die Räte an den Usus, dass die Kommune bei solchen Maßnahmen, wenn sie vom Landratsamt oder dem BLSV mit Zuschüssen gefördert werden, auch 20 Prozent der Baukosten übernimmt. Die Maßnahme wird den Sportverein 350 000 Euro kosten.

Kriminalstatistik vorgestellt

Positiv wertete Kratzer die Kriminalstatistik 2017 für den Markt: Im Vergleich zu 2009 mit 239 Straftaten bewege man sich nun bei 150, auch ein Erfolg der Streetworker, sagte der Bürgermeister. Positiv sei auch, dass es keine Ausreißer bei den Drogendelikten gebe und es keine Straftaten von rechts wie links gebe, "da waren wir früher schon mal in den Schlagzeilen", so Kratzer.

Er fuhr fort: Der Bauantrag für den Rewe-Markt an der Pyrbaumer Straße sei durch im Landratsamt. Im ehemaligen Kago-Geschäftshaus seien im Moment Praxen, die VHS, ein Laden und eine Wohngruppe vorgesehen. Ein Kreisverkehr an der Einmündung der Pyrbaumer in die Nürnberger Straße sei theoretisch machbar, "aber der platzt".

Derzeit seien zwei Abbiegespuren angedacht, diskutiert werde die Notwendigkeit einer Ampelanlage. Außerdem habe die Kommune Grundstücke von privat angekauft, um einen Rad- und Fußweg von der Eppeleinstraße zum Rewe anzulegen. Ältere Menschen könnten dann gleich aus dem Wohngebiet zum Einkaufen.

Keine Kommentare