Parken soll kosten: Plan des ASV Neumarkt stößt auf Kritik

22.8.2017, 15:16 Uhr
Parken soll kosten: Plan des ASV Neumarkt stößt auf Kritik

© Foto: Fellner

"Die kriegen vielleicht 500 Euro Bafög – und dann sollen sie im Monat 40 Euro für Parkgebühren zahlen", sagt die eine Mutter empört. Im ganzen Viertel herrsche eh schon eingeschränktes Parkverbot, "wo sollen die denn mit dem Auto hin?" Auch eine andere Mutter, die sich bereits an Stadt, ASV und Landkreis gewandt hat, ist "traurig und wütend", wie sie in einem offenen Brief schreibt: weil sich alle drei Parteien in ihren Augen die Verantwortung gegenseitig zuschieben.

"Mir tut dieser Schritt, den wir aber noch nicht gegangen sind, auch leid", sagt ASV-Vorsitzender Rüdiger Cedl; er weiß, wovon er spricht, war er doch vor seiner Pensionierung lange Jahre Leiter der Berufsschule. Und Berufsschüler sind es überwiegend, die bisher den Parkplatz des ASV nutzen dürfen. Das erlaubte ein über 30 Jahre alter Vertrag zwischen ASV Neumarkt und dem Landkreis als Träger der Berufsschule.

Vielleicht fünf Autos

"Aber damals parkten vielleicht fünf Autos auf dem Platz", sagt Cedl. Der Parkplatz bietet regulär 150 Stellflächen, in Extrem-Fällen standen aber auch schon 250 Autos dort – mit allen Konsequenzen auch für Rasenflächen und das Areal. Cedl: "Da sind dann auch keine Rettungswege mehr frei." Das sei ein untragbarer Zustand. Der ASV habe vom Landkreis einen Ausgleich gefordert für das wilde Parken und die Kosten, die dem Verein dadurch entstünden. Den habe es aber nicht gegeben, es habe, sagt Cedl, geheißen, "verlangt halt Parkgebühren". Der ASV sei doch nicht zuständig dafür, dass alle umsonst parken könnten und die neuen Markierungen und auch die Überwachung der Einhaltung der Parkordnung durch die Firma Parkraum Service von 7 bis 16 Uhr koste. Das soll durch Gebühren finanziert werden; die Mehr-Einnahme, gibt Cedl offen zu, werde der Verein nutzen, um die dringend nötige Sanierung der Turnhalle endlich voran zu treiben. Die steht auf der Agenda des Hauptvereins ganz oben.

Das weiß auch Markus Mederer, Liegenschaft-Referent des Landkreises und mit der Causa vertraut. Der Vertrag mit dem ASV über die Nutzung des Areals, also Parkplatz wie Sportfläche, sei bereits zum Jahresende 2015 ausgelaufen, seither verhandle man über einen neuen Vertrag zu neuen Konditionen. Allerdings, sagt Mederer, gehe es in diesem Fall nicht um Nichtwollen des Landkreises, sondern um rechtliche Vorgaben, dem Kreis seien auf dem Gebiet der freiwilligen Leistungen die Hände gebunden.

Die Verhandlungen seien, da auch die Stadt als Dritter noch mit im Boot sitze, wenn es um die Finanzierung der Sanierung gehe, nicht einfach – "was aber nichts mit den Parkgebühren zu tun hat", sagt Mederer offen. Denn egal, wie die Verhandlungen abgeschlossen werden, die werde der ASV wohl auch weiter erheben.

Es ist diese auch etwas undurchsichtige Gemengelage, die die beiden Mütter, die sich an die NN gewandt haben, ärgerlich werden lässt. Den Parkplatz des ASV halte doch eh die Stadt in Schuss, sagt die eine, da gebe es doch keine Kosten für den ASV. Was beiden aufstößt, ist auch der Zeitpunkt, an dem die Schule per Brief die Schüler über die Änderung informierte: Das war Anfang August. Da waren die Schüler in den Ferien und keine Protestaktion möglich.

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