Parkplätze sind wichtiger als der Neumarkter Stadtpark

27.4.2017, 20:00 Uhr
Parkplätze sind wichtiger als der Neumarkter Stadtpark

© Damm

So hatte es das Büro Lex-Kerfers vorgeschlagen, das den die Neugestaltung des Stadtparks im Bereich der schanze planen sollte. Die Landschaftsarchitekten wollen am Standort des ehemaligen Hotels Wunder den Leitgraben offenlegen, zur Mühlstraße hin eine kleine Wasserfläche anlegen und zur Tiefgarage eine Spiel- und Sportfläche. Ihre Argumente: Der "grüne Ring" um die Stadt würde geschlossen, der Stadtpark erhält einen attraktiven Haupteingang, er wird auffindbarer und bekommt eine urban anmutende Anbindung zur Stadt.

Der Arbeitskreis Stadtpark hatte daran durchaus Gefallen gefunden, weshalb dem Stadtrat nun die Erweiterung der beplanten Fläche um die 3500 Quadratmeter Parkplatz nahegelegt wurde. "Ich habe mich überzeugen lassen", sagte OB Thomas Thumann und stellte einen Ersatz für die fortfallenden Stellplätze in unmittelbarer Nähe in Aussicht, etwa durch ein Parkdeck auf dem gegenüberliegenden Schotterparkplatz.

Doch die meisten Stadträte stellten sich quer, es ergab sich der äußerst seltene Fall, dass Flitz mit Teilen der UPW und der CSU auf einer Linie lag. Richard Graf, OB-Kandidat der CSU, warnte davor, dem Viertel zwischen Klostergasse und Unterem Markt durch den den Wegfall weiterer Parkplätze den "Todesstoß zu versetzen". Verkehrsreferent Jakob Bierschneider (UPW) mahnte: "Neumarkt ist keine Kurstadt, sondern eine Einkaufsstadt." Dieter Ries (Flitz) forderte eine feste Zusage, dass die wegfallenden Parkplätze in unmittelbarer Nähe eins zu eins ersetzt werden. Sonst verlagere man den Parkdruck in den Schwarzachweg.

Für die "sehr sehr gute Planung" sprach sich Umweltreferent Werner Thumann (CSU) aus. Man müsse allerdings im Umfeld gut parken können. Pedra Wittmann (UPW) sagte: "Wir verdichten überall nach, deshalb brauchen wir mehr öffentliches Grün." Autos müsse man stapeln und nicht auf den wertvollsten Flächen der Stadt abstellen. Sigrid Steinbauer-Erler sagte: "Wir brauchen keinen Parkplatz auf einem solchen Filetstück."

Und SPD-Stadtrat Günther Stagat stellte infrage, dass das Parken in Neumarkt unbezahlbar sei. Letztlich beschloss der Stadtrat, den Hotel-Wunder-Platz aus der Planung herauszunehmen, bis die Parkplatzfrage geklärt ist. Im Gegenzug wird auf Vorschlag von Dieter Ries der schattige Weg zur Klostergasse in die Planung aufgenommen.

Parkplätze sind wichtiger als der Neumarkter Stadtpark

© Foto: Günter Distler

Denn bis auf die P-Frage gefiel der Plan des Büros Lex-Kerfers. Die Wiese auf der Schanze soll so erhalten bleiben, am Platz des früheren König-Christoph-Denkmals stellen sie sich einen Kiosk mit Ausschank vor. Eine großzügige Freitreppe solle den schmalen Weg zur Litfaßsäule ersetzen. Der "verschattete und verschallte" Spielplatz soll verlegt werden in Richtung Tiefgarage. In etwa drei Wochen am 13. Mai stellen sie die Pläne bei einer Bürgerbeteiligung vor.

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