Parsberg erwägt Anschluss an Laber-Naab-Gruppe

21.12.2014, 17:46 Uhr

Die Wasserversorgung Parsberg versorgt bisher aus drei Brunnen den Ort Parsberg, die Ortschaften Eglwang, Buchberg, Hammermühle, Rudolfshöhe und das Gewerbegebiet Hackenhofen mit insgesamt rund 300 000 Kubikmeter Trinkwasser im Jahr. Jetzt hat der Stadtrat beschlossen, den Trinkwasserbrunnen II aufzugeben.

Das ist unvermeidlich, weil die Autobahndirektion Nordbayern im Jahr 2016 den Neubau der Geigerhaid-Brücke plant, in deren Bereich dieser Brunnen liegt. Die Brückenbauarbeiten umfassen laut Bürgermeister Josef Bauer einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren und währenddessen könne der Brunnen nicht genutzt werden. Wollte man den Brunnen aber nach Fertigstellung der Brücke wieder in Betrieb nehmen, müsste die Autobahndirektion den Bau nach besonderen Richtlinien ausführen und das würde die Sache deutlich verteuern.

Erlaubnis läuft 2025 ab

Die Verwaltung wurde jetzt beauftragt, mit der Autobahndirektion Nord über Ausgleichszahlungen für eine Neuausrichtung der Parsberger Wasserversorgung zu verhandeln. Die Direktion wäre dazu grundsätzlich bereit, wenn die Stadt im Bereich der A 3 kein Wasserschutzgebiet ausweist und auf die Gewinnung von Trinkwasser im Einzugsbereich der Autobahn verzichtet.

Wie das Stadtoberhaupt weiter ausführte, läuft außerdem die wasserrechtliche Erlaubnis für die Brunnen II und III im Jahr 2025 ab. Die werde ab diesem Zeitpunkt nach Aussagen des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg nicht mehr verlängert, weil das Trinkwasser aus zwei getrennt übereinanderliegenden Grundwasserleitern entnommen werde. Das sei künftig nicht mehr erlaubt. Zudem stelle die Autobahn wegen der Gefahr von größeren Beeinträchtigung des Grundwassers in Folge von Unfällen im Bereich der Brunnen eine ständige Gefährdung der Versorgungssicherheit dar.

Dazu sagte der Hydrologe Karl-Heinz Prösl bei der Sitzung klipp und klar: „So eine kleine Wasserversorgung hat langfristig nur geringe Chancen zum Überleben.“ Auch Diplom-Ingenieur Christian Petter erklärte: „Die wirtschaftlichste Variante ist der Rückbau aller Brunnen und der Wasserbezug vom Zweckverband Laber-Naab.” Dessen Werksleiter, Franz Herrler, erklärte: “Wir haben noch genügend Wasser zur Versorgung von Parsberg.” Derzeit fördere man im Jahr 2,5 Millionen Kubikmeter, habe allerdings Wasserrechtsbescheide für eine Gewinnung von bis 3,2 Millionen Kubikmetern.

Bürgermeister Bauer erinnerte daran, dass schon jetzt Teile des Gemeindegebiets ohne Klagen seitens der Bürger von der Laber-Naab versorgt werden. Bauer machte deutlich, dass vor einer Entscheidung über die Zukunft der Wasserversorgung die Bevölkerung gehört wird. Einen Beitritt zum Wasserzweckverband Laber-Naab über die Köpfe der Bürger hinweg werde es nicht geben.

Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Straßenausbausatzung in München beantragte die CSU/ FWL/JB-Fraktion, dass die Stadt Parsberg eine Aufhebung ebenfalls prüfen sollte, falls das Münchner Vorgehen für rechtmäßig erklärt wird. „Wenn es rechtlich möglich ist, die Satzung aufzuheben, sollte auch Parsberg künftig auf die Erhebung von Straßenausbaugebühren verzichten”, sagte Fraktionssprecher Rainer Munzinger.

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