Parsberg: Gestoppter Viehtransport offenbart fahrlässige Tierquälerei

11.1.2017, 16:36 Uhr
Trotz polizeilicher Anordnung wurden die Ferkel nach der Kontrolle nicht wieder beim Absender entladen.

© dpa Trotz polizeilicher Anordnung wurden die Ferkel nach der Kontrolle nicht wieder beim Absender entladen.

Die beiden rumänischen Fahrer im Alter von 37 und 44 Jahren transportierten 680 Ferkel von Thüringen nach Ungarn. Die Transportzeit war mit 15,5 Stunden angegeben. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass die Wassertränkeanlage nicht in Betrieb war. Daher versuchten die Beamten an einer Tankstelle in Parsberg, den Wassertank zu füllen.

Dabei stellte sich heraus, dass die Männer keinen Wasserschlauch dabeihatten; am Auflieger war ein gesonderter Anschluss zum Befüllen des Wassertanks angebracht. Somit hatten die Fahrer wohl ohnehin nicht vorgehabt, die Tiere während des Transport mit Wasser zu versorgen. Vorgeschriebenes Futter war ebenfalls nicht vorhanden.

Schließlich konnte der Wassertank bei der Straßenmeisterei Parsberg gefüllt werden. Der Straßenwärter konnte glücklicherweise einen entsprechenden Anschluss zum Befüllen des Tanks basteln. Die geladenen Ferkel waren hierüber sichtlich dankbar und begannen sofort zu trinken. Nach Rücksprache mit dem zuständigem Veterinäramt wurde der Transport zurück zum Absender geschickt, um die Ferkel wieder zu entladen. Nach Einbehaltung eines dreistelligen Betrags für die zu erwartende Geldbuße machte sich der Transport wieder auf den Weg.

Wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, kamen die Fahrer der Anordnung zum Abladen nicht nach und setzten ihren Weg Richtung Ungarn fort. Dem Transportunternehmen droht nun die Entziehung der Zulassung.


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