Parsberg soll insektenfreundlicher werden

PARSBERG - Der Parsberger Stadtrat ist einem Antrag der SPD-Grüne-Gruppierung gefolgt. Danach wird die Stadt in Zukunft bei der Gestaltung von neuen Anlagen auf öffentlichem Grund auf eine insektenfreundliche Gestaltung, etwa mit Blumenwiesen, achten.

Sollte es technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar sein, wird auch die Umgestaltung bereits vorhandener Flächen ins Auge gefasst. Zudem soll künftig auf den Einsatz von Spritzmitteln, die für Insekten schädlich sind, verzichtet werden.

Sozialdemokraten und Grüne möchten, dass die Stadt auf allen kommunalen Grünflächen, insbesondere den Lärmschutzwällen in den Baugebieten auf der Breiten und am Lindlberg sowie entlang der Bahnlinie, ab sofort Blumenwiesen ansät. Die Pflege dieser Flächen soll Insekten freundlich erfolgen, also kommt die Mahd erst nach dem Aussamen.

Außerdem fordert die Fraktion, dass bei allen städtischen Grünflächen auf den Einsatz von Glyphosat, Neonicotinoiden sowie sonstigen für Insekten giftigen oder schädlichen Spritzmitteln verzichtet wird.

Bürgermeister Josef Bauer steht dem Antrag sehr aufgeschlossen gegenüber. Er verwies in der Stadtratssitzung darauf, dass das Volksbegehren zum Artenschutz ganz offensichtlich große Sensibilität bei den Menschen geweckt habe. Gleichzeitig machte der Rathauschef aber darauf aufmerksam, dass eine Umgestaltung von vorhandenen Grünflächen wie den Lärmschutzwällen in den Baugebieten nicht einfach zu bewerkstelligen und mit ziemlichen Kosten verbunden sei. Er schlug deshalb vor, dass bei neu angelegten Flächen, zum Beispiel beim Technologiecampus, auf eine Insekten-freundliche Gestaltung geachtet werden soll.

Christian Sinzinger (SPD) sprach sich dafür aus, Grünflächen an den Ortseingängen mit Blühpflanzen bunter zu gestalten. Der Umweltschutzbeauftragte Willibald Walter meinte, dass bestehende Lärmschutzwälle durchaus mit geeigneten Sträuchern bepflanzt werden könnten. Allgemein wurde darauf hingewiesen, dass auch Privatleute mit einer entsprechenden Gartengestaltung zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Insektenschutz ein ganzes Stück beitragen können.

Neue Feldgeschworene

Der Stadtrat hat für die Gemarkung Parsberg die beiden Parsberger Albert Staudigl und Horst Stümpfler zu weiteren Feldgeschworenen gewählt. Andreas Eichenseer wurde als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rudenshofen bestätigt. Antonia Paulus wird nach Einhaltung der im Feuerwehrgesetz vorgeschriebenen Frist mit Wirkung zum 13. Juli 2021 als Vizekommandantin bestätigt. Auch für das neue Kommandanten-Duo der Feuerwehr Willenhofen, Martin Schötz und Karl Götz, gab es die Zustimmung des Stadtrats. Zustimmung fand eine Vereinbarung mit dem Landkreis Neumarkt, nach der aktuell auf eine Abbiegespur an der Kreisstraße NM 32 bei der Zufahrt zum Technologiecampus verzichtet werden kann.

Den Auftrag für die Umgestaltung des Parkplatzes neben dem Friedhof in Darshofen im Rahmen der Dorferneuerung ging für rund 169 000 Euro an eine Amberger Firma. Die Sickerfläche in diesem Bereich wird Bienen-freundlich gestaltet. Die Pflege übernimmt die Dorfgemeinschaft. Bürgermeister Bauer teilte mit, dass in wenigen Wochen mit dem Bau der Kindertagesstätte beim Sportzentrum an der Hatzengrün begonnen werden kann.

Die förderrechtlichen Voraussetzungen und die Genehmigung zur Bauausführung liegen vor. Der Auftrag für die Baumeisterarbeiten ging für 532 000 Euro an die Firma Moser Bau. Die geplante Betriebsaufnahme der Einrichtung ist am 1. September 2020. Es entstehen drei Kindergarten- und vier Krippengruppen. Der Johanniter-Regionalverband Ostbayern übernimmt die Trägerschaft.