Parsberg: Stadtrats-Urgestein Erwin Jung verabschiedet

15.4.2017, 13:00 Uhr
Parsberg: Stadtrats-Urgestein Erwin Jung verabschiedet

© Foto: Werner Sturm

73 Jahre alt ist Erwin Jung. Mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit, genauer gesagt 45 Jahre, stellte er sich als Stadtrat in den Dienst seiner Heimat sowie der Bürger. Sein Rückzug aus dem Gremium erfolgt auf eigenen Wunsch mit Ablauf des 30. April. Jung nannte dafür gesundheitliche Gründe.

"Lieber Erwin, ich möchte dir an dieser Stelle ganz offiziell und herzlich im Namen der Stadt und aller Bürger Danke für dein Engagement sagen", erklärte Bürgermeister Josef Bauer (CSU) und fuhr fort: "15 Jahre lang habe ich dich nun schon als Bürgermeister kennengelernt. Wir waren zwar nicht immer einer Meinung, aber du hast immer das Beste gewollt für die Stadt, bist deinen Weg immer gerade gegangen und warst niemals nachtragend. Es wird etwas fehlen in Zukunft im Stadtrat." Bauer überreichte Jung ein Geschenk und kündigte an, dass es noch eine offizielle Verabschiedung durch die Stadt geben wird. Jung sorgte ein letztes Mal für Lachen im Gremium, als er die Lobesworte des Bürgermeisters bremste: "Das langt schon."

Für die Fraktion von CSU, FWL und Jungen Bürgern ergriff Rainer Munzinger das Wort. "Vielen Dank von unserer Fraktion für deine engagierte kommunale Arbeit in vielen Bereichen, vielen Dank für einen vorbildlichen Bürger der Stadt", sagte er zu Jung. Der bestätigte auf Nachfrage, dass er nach seinem Rückzug aus dem Stadtrat sein Mandat als Kreisrat weiterhin wahrnehmen wird.

Den Platz von Erwin Jung im Stadtrat übernimmt ab 1. Mai dessen Parteifreund Franz Rödl. Bürgermeister Bauer nahm ihm die obligatorische Eidesformel ab. Rödl übernimmt auch den Sitz seines Vorgängers im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss und wird stellvertretendes Mitglied im Bau- und Umweltausschuss.

Bei einer Gegenstimme beschlossen wurde im weiteren Verlauf der Sitzung der Beitritt der Stadt Parsberg zum Bayerischen Städtetag. Die Stadt ist derzeit Mitglied im Bayerischen Gemeindetag und daran wird sich laut Bauer auch nichts ändern. Der Bayerische Städtetag vertrete derzeit alle 25 kreisfreien Städte, alle 29 großen Kreisstädte und über 200 weitere kreisangehörige Städte, Märkte und Gemeinden, informierte der Bürgermeister. Die Bandbreite reiche von Gemeinden mit rund 3000 Einwohnern bis zur Landeshauptstadt München. "Die kreisangehörigen Gemeinden profitieren über ihre Mitgliedschaft beim Bayerischen Städtetag auch vom Expertenwissen der großen Stadtverwaltungen", betonte Bauer. Die Kosten für die Mitgliedschaft lägen bei 39,5 Cent pro Einwohner, was für Parsberg einen Mitgliedsbeitrag von jährlich 2648 ergeben würde. FW-PWG-Sprecher und dritter Bürgermeister Hans-Jürgen Hopf stimmte gegen den Beitritt. Er äußerte Zweifel, ob eine Mitgliedschaft in zwei Verbänden notwendig sei.

Es wurde zudem der Auftrag zum Abbruch der ehemaligen THW-Unterkunft in der Eichendorff-straße für 46 445 Euro an die Firma Götz aus Seubersdorf vergeben. Die Stadt hatte das Gelände des technischen Hilfswerks vor einiger Zeit erworben und steigt an dieser Stelle in den sozialen Wohnungsbau ein.

Es ist beabsichtigt, unter Inanspruchnahme des Förderprogramms "Kommunales Wohnraum-Förderprogramm (KommWFP)" kommunalen Wohnraum zu errichten. Als erstes soll ein Mehrfamilienwohnhaus gebaut werden, mit zwölf bis 15 Wohnungen, die an finanziell schwache Familien günstig vermietet werden.

Keine Kommentare