Parsberger Schüler drehen Film über Judenverfolgung

21.4.2018, 10:00 Uhr
Parsberger Schüler drehen Film über Judenverfolgung

© Werner Sturm

Sieben Schülerinnen und Schüler aus Hohenfels und sechs Jugendliche des Gymnasiums haben bei der von der Stiftung Anne Frank Haus weltweit durchgeführten Initiative "Memory Walk" mitgemacht. Es geht zunächst darum, vor Gedenkstätten und Denkmälern Kurzfilme zu drehen mit Interviews mit Passanten und Informationen zu den jeweiligen Erinnerungsorten.

Dabei sollen sich die Projektteilnehmer und die interviewten Passanten der Bedeutung der Monumente für sich und die gegenwärtige Gesellschaft bewusst werden. Das internationale "Memory Walk"- Projekt prangert aber auch Menschenrechtsverletzungen der Gegenwart an.

Die amerikanischen und deutschen Jugendlichen wählten für ihr Filmprojekt als Drehorte in Regensburg das Misrachdenkmal in der Stadtmitte und das Colosseum. Damit setzten sie sich unter der Überschrift "Memory Walk - Regensburg 2018" mit der entsetzlichen Vergangenheit der Judenverfolgungen in Regensburg auseinander: Es entstanden innerhalb von drei Tagen zwei Kurzfilme, die in der Aula des Gymnasiums als Premiere vorgeführt wurden und im Internet veröffentlicht werden. Von der Anne-Frank-Stiftung kamen Dr. Barry von Driel aus den Niederlanden und Anton Kolmbauer.

Beide Filme übten auf die in der Aula des Gymnasiums zahlreich versammelten amerikanischen und deutschen Gäste eine tiefe und nachhaltige Wirkung aus. Die Jugendlichen stellten in englischer Sprache und in schlichten Worten zunächst einige Fakten der Judenverfolgungen besonders durch die Nationalsozialisten dar.

Es zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler einen ihrem Alter entsprechenden glaubwürdigen Zugang zu den bedrückenden Ereignissen der Geschichte fanden, der Betroffenheit und Bereitschaft zu verantwortungsbewusster Auseinandersetzung ausdrückte. Ehrlich und glaubwürdig wirkten auch die Aussagen der interviewten Passanten, die um Worte rangen angesichts mancher Ereignisse, die nur schwer in Worten fassbar sind.

Nach der Vorführung beider Filme entwickelte sich in der Aula des Gymnasiums eine Podiumsdiskussion, in der die Jugendlichen nach ihren Eindrücken befragt wurden. Sabine Schmieder moderierte und übersetzte. Sie hatte für das Gymnasium Parsberg das Projekt und die Entstehung der Filme begleitet.

Von amerikanischer Seite hatten Shannon Filonczuk, Holly Cook und Tricia Surinak das Projekt vorbereitet und unterstützt, ebenso wie die Schulleiterin der Highschool Hohenfels, Cristina Echeverria. Federführend bei der Organisation des Projekts war Patricia Hannon von der Elementary School Hohenfels.

Aufgewertet wurde das Projekt auch durch die Anwesenheit und Teilnahme hochrangiger Gäste: Mike Matthews, USAG Hohenfels, Alina Rozanski, Human and Civil Rights Coordnator-Worldwide. Das Projekt wurde unterstützt vom United States Holocaust Memorial Museum und Elinar A. Senak.

Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler wurde von allen in der Aula des Gymnasiums versammelten Gäste, Eltern und Lehrer sehr gelobt. Dabei steht für die Jugendlichen beider Nationen fest: Die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit wird fortgesetzt. Weitere Treffen wurden bereits ins Auge gefasst.

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