Pavelsbach: Moderner Anbau fürs massive Feuerwehrhaus

1.2.2018, 12:53 Uhr
Pavelsbach: Moderner Anbau fürs massive Feuerwehrhaus

© F.: Fellner

Pavelsbach: Moderner Anbau fürs massive Feuerwehrhaus

Das Pavelsbacher Feuerwehrhaus ist ein architektonisches Kind seiner Zeit, vor gut 25 Jahren errichtet, im Keller versteckt sich ein Atombunker, in dem heute Senioren Gymnastik machen und die Brettlfans für die Saison auf der Piste fit halten.

Das Feuerwehrhaus selbst hat diverse Mängel und entspricht in vielem nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb begannen schon vor vier, fünf Jahren Planungen, wie es erweitert und ertüchtigt werden könnte. Der Architektur des massiven Gebäudes in prominenter Lage im Ortskern geschuldet waren die bisherigen Anläufe alle wenig begeisternd.

Jetzt aber gibt es einen Entwurf, der einen modernen, kargen Neubau mit Glaselementen neben das Feuerwehrhaus stellt, so, wie einen kleinen Stadel neben eine große Scheune. Das ist der Dorfsituation geschuldet. Der Neubau enthält im Erdgeschoss die Funktionsräume plus eine Waschhalle, die im Altbau fehlen. Verbunden werden beide Gebäude durch einen breiten Torriegel, der die Gebäude zusammenfügt. Der Clou: Zwischen beiden Gebäuden liegt ein Treppenhaus samt Aufzug, ein zweiter Zugang zum Altbau und somit auch ein zweiter Fluchtweg. Unter anderem auch für den Gymnastikraum im Bunker.

Über dem Feuerwehr-Anbau, und das ist neu in den Überlegungen, soll ein Versammlungs- und Veranstaltungsort für die Pavelsbacher entstehen. Der könne auch als Schulungsraum von der Feuerwehr genutzt werden. Oder von der Blaskapelle, die im ersten Stock des Altbaus ihre Heimat hat. Oder eben auch vom OGV oder anderen Vereinen des Ortes. Bürgermeister Horst Kratzer: "Das ist für die Zukunft geplant, wer weiß, wie es in fünf oder zehn Jahren wird."

Pfarrhaus meist belegt

Großes Plus: Über das Treppenhaus könnten auch die Sanitäranlagen im Feuerwehrhaus genutzt werden, müssten also nicht neu gebaut werden. "Das soll aber kein zweites Wirtshaus werden", schob der Bürgermeister nach. Wer nun auf das Pfarrhaus verweise: Da seien die Räume jetzt schon alle über die Woche belegt, neuer Platz könne nicht schaden, sagte er.

Der Gemeinderat werde die Planung bei der Klausurtagung im März auf der Tagesordnung haben. Der Feuerwehrteil werde bezuschusst, der Raum darüber könnte über das Amt für ländliche Entwicklung bezuschusst werden. Er wollte jetzt nur einmal die Pläne zur Diskussion stellen und erste Reaktionen mitnehmen.

"Wir haben ein schönes Feuerwehrhaus mit einem schönen Dach – da wollt ihr so einen Stadl daneben stellen, das geht doch nicht", wehrte sich ein Bürger. "Das ist doch nicht schön." Das einzig Verbindende wären die großen Hallentore an der Front. Das passe nicht zusammen, sagte ein anderer.

Auf die Diskussion schön oder nicht schön wollte sich Kratzer nicht einlassen. "Da kann man auch anderes Holz verwenden", sagte er. Ihm ging es darum, ob die Bürger so einen Veranstaltungsort als sinnvoll sehen oder nicht. Da gab es keinen Widerspruch, im Gegenteil, die Vorteile eines solchen Raumes leuchteten vielen offenbar ein. Jetzt sollen die Bürger diskutieren, der Gemeinderat ebenso, zeitgleich wird die Finanzierung geklärt und dann muss entschieden werden.

Thema war auch die Straßenausbaubeitragssatzung: Die soll abgeschafft werden, von den Freien Wählern per Volksentscheid befeuert. Das mag schon sein, warnte Kratzer: Aber die Ersterschließung werde weiterhin der Anwohner zahlen müssen. Und wie der Straßenausbau künftig finanziert werde, sei offen, klar sei aber, dass das Geld dafür letztlich auch vom Steuerzahler kommen werde, ob "über eine erhöhte Grundsteuer A, B oder eine mögliche Grundsteuer C", sagte der Bürgermeister.

Blitzer werden postiert

Geblitzt werde in der Kommune wieder am Rosenmontag, sagte Kratzer. Es gebe 17 Stellen, die mit Polizei und Verwaltung dafür ausgesucht worden seien, und es gehe nicht im Abzocke, sondern um das pädagogische Moment: "Es soll langsamer gefahren werden." Das hatten sich auch die Anwohner der Simonstraße am Ortsrand gewünscht, weshalb die Gemeinde mobile Elemente auf der Fahrbahn einbrachte und diese so leicht verschwenkte. Gebracht hat es aber wenig, sagte Kratzer selbstkritisch. Es gebe nun die Überlegung, die Fahrbahnverengung zusammen zu ziehen, nur dann kämen die Landwirte mit ihren Maschinen nicht mehr so leicht durch.

"Und was machen wir mit den Bäumen, die draußen Richtung Seligenporten gepflanzt worden sind? Wegschneiden?", fragte Kratzer. Nein, sagte eine Pavelsbacherin, denn die würden den Verkehr schon optisch bedingt etwas herunter bremsen. Also werden jetzt nur die Äste gestutzt.

Abgeräumt wird der Bolzplatz beziehungsweise der Platz mit dem ehemaligen Beachvolleyball-Feld. Das werde nicht mehr genutzt, dafür habe es Fälle gegeben, in denen da Möbel verbrannt worden seien und der Bauhof aufräumen musste. Auch rund um den Grüngut-Container stehe es nicht zum Besten, monierte Kratzer: Da werde aufgeladen, auch, wenn es auf der anderen Seite runterfalle.

Nicht nur Rasenschnitt lande in dem Container, sondern auch Metallstangen, Bauschutt oder gar Restmüll. Im Container des Bauhofes in Postbauer-Heng fanden die Mitarbeiter sogar schon eine Motorhaube unter dem Schnittgut. Wenn Bauschutt im Häcksler lande, sei der hin, sagte Kratzer, das sei schon passiert. Der Grüngut-Container müsse auf alle Fälle bleiben, plädierten die Pavelsbacher. Dann müsse aber alles auch geregelt ablaufen, warnte der Bürgermeister.

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