Pensionsstall in Kettenbach das Ja verweigert

23.4.2016, 16:13 Uhr
Pensionsstall in Kettenbach das Ja verweigert

© Foto: Wolfgang Fellner

Die Bauvoranfrage war schon einmal im Rat, wurde aber zurückgestellt. Nun aber war Eile geboten. Denn wenn der Rat nicht innerhalb einer bestimmten Frist über einen vorliegenden Antrag abstimmt, gilt dieser als angenommen. Nächste Woche, sagte Himmler seinen Räten, wäre das in der Causa Pensionsstall der Fall. Deshalb trafen sich die Räte mit den Antragstellern und etlichen Nachbarn vor der Gemeinderatssitzung bei herrlichem Sonnenschein am Ortsrand von Kettenbach zum Ortstermin. Wobei die Sonne nicht für alle schien, vor allem die Nachbarn der Anlage werden von düsteren Sorgen geplagt. Das sagten sie auch deutlich: Auf der weiten Fläche, wo Stallungen für 30 Pferde und Reithalle entstehen sollen, stehen derzeit alte, ausgemusterte Lkw-Anhänger; kein Sonnenschein für den Passanten, und auch sonst sorgen die Verhältnisse auf dem Areal für hochgezogene Augenbrauen: „Das ist nicht optimal, was hier gelaufen ist.“

Das gestand der Bauwerber auch ein. Er hat mit seiner Frau bei Velburg einen Stall mit 16 Pferden; Erweiterungsmöglichkeiten gibt es dort aber keine. Seiner Mutter gehört ein Bauernhof in Kettenbach; 17 Kühe stehen im Stall, der dringend der Sanierung bedarf. „Beim derzeitigen Milchpreis nicht möglich“, sagte er offen. Deshalb will er auf der Höhe oberhalb des Ortes den Pensionsstall samt Reithalle bauen; an der Abbruchkante zum Tal würden die Weideflächen für die Pferde entstehen, sagte er.

Schlau gemacht

Die Gemeinde hat sich auf die Anfrage hin ebenfalls schlau gemacht, den Antrag ans Amt für Landwirtschaft weiter gegeben. Denn da, wo gebaut werden soll, ist Außenbereich. Bauen dürfen dort nur Bauern, wenn die Privilegierung gegeben ist. Der Antrag war auch ans Amt nach Ansbach gesandt worden, da dort eine Stelle für Pferde-Wirtschaft existiert. Die hatte den Antrag durchgewinkt, die Privilegierung bestätigt. Nicht so das Rathaus in Berg: Da die beiden Antragsteller weder im Besitz des Bauernhofes oder eines langjährigen Pachtvertrages desselben seien, gelte für sie die Privilegierung nicht, schließlich wohnten beide auch nicht in Kettenbach. Das sah der Rat auch so und folgte bei der Sitzung Bürgermeister Himmler, der forderte, das Gesuch abzulehnen. Er sagte allerdings auch: Sollte sich die rechtliche Situation ändern, also eine Übergabe des Hofes an den Sohn oder eine Verpachtung an diesen statt finden, werde der Antrag erneut auf dem Tisch landen. Himmler: „Und dann können wir nicht mehr nein sagen.“

Das hatte er auch vor Ort in Kettenbach betont und damit einen Bürger erzürnt: „Wozu werden wir dann überhaupt gehört, wenn eh alles durchgeht“, sagte dieser. Das wollte der Bauwerber so nicht stehen lassen: „Wir wollen hier nichts gegen den Widerstand aller durchdrücken“, warb er um ein Gespräch. Schließlich gelinge nur so das gute Zusammenleben. Die Anwohner sahen das skeptisch, und der Mann gab ihnen auch recht. Aber: Er wolle zeigen, dass es klappen kann.

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