Persönlichkeitstrainierin heizt Landfrauen in Parsberg ein

PARSBERG - Zum 28. Lichtmessbäuerinnentag in Parsberg war die Persönlichkeitstrainerin und Bäuerin Elke Pelz-Thaller eingeladen. In ihrem ehrlichen, temperamentvollen und humorvollen Vortrag mit dem Titel "Eigheirad" ging sie auf das Thema "Generationenkonflikt auf dem Bauernhof" ein.

Bereits zum 28. Mal veranstaltete die Sparkasse Neumarkt-Parsberg in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Bauernverband, den Maschinenringen sowie dem Verband landwirtschaftlicher Fachbildung den Lichtmessbäuerinnentag in Parsberg.

Die Kleintierzüchter-Halle war proppenvoll. Mitarbeiterinnen der Sparkasse und Frauen vom Kleintierzuchtverein servierten den Landfrauen aus dem gesamten Landkreis und den wenigen Männern im Saal Tee, Kaffee, Kuchen und Biomilch. Die Stimmung ist erstklassig, als Johann Böhm und Friedrich Meier von der Sparkasse die Referentin Elke Pelz-Thaller in den Saal geleiten.

Die Frau in engen Jeans, mit Janker und roten Stiefeln sowie neckischem blonden Kurzhaarschnitt, entspricht auf den ersten Blick sogar nicht dem Bild einer Bäuerin. Dabei ist zweifache Mutter schon seit fast 23 Jahren mit "Bauer Paul" verheiratet, mit dem sie einen Bauernhof bei Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm führt. Nebenbei ist Pelz-Thaller auch Mental- und Persönlichkeitstrainerin. Ihre Tätigkeit fasst sie als "Mental-Bäuerin" zusammen.

Auf den meisten landwirtschaftlichen Betrieben wird auch heute noch generationenübergreifend gearbeitet. Nicht immer ist es da einfach, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen. Als Stadtfrau hat Pelz-Thaller 1995 in den Aussiedlerhof ihrer Schwiegereltern eingeheiratet. Mal mit kräftig-fester Stimme, dann wieder leise-zurückhaltend und mit viel Selbstironie führt sie ihr Publikum, das sich immer wieder vor Lachen biegt, durch ihre letzten zwei Jahrzehnte auf dem Hof. Dabei bezieht sie ihre Zuhörer immer wieder ins Geschehen ein.

Das Fazit ihrer Zeit als Bäuerin: "Ich bin immer noch mit Bauer Paul verheiratet, ich liebe meine Schwiegermutter, mein Schwiegervater, und wir gehen friedlich miteinander um." Bis das soweit war, lief längst nicht alles rund, erzählt die Mental-Bäuerin und rät dazu Konflikte offen anzusprechen, auszudiskutieren und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen: "Ansonsten wird uns viel Energie geraubt, dann ist am Mittag schon die Kraft nicht aber der Tag zu Ende."

Pelz-Thaller holt sich Johann Böhm auf die Bühne und verdeutlicht plastisch mit zwei Reifen, wie man Konfliktsituation meistert, indem man Kommunikation aufbaut und gemeinsame Schnittmengen findet.

Die Bäuerin stellt drei Mechanismen vor, wie das Zusammenleben gemeistert werden können: Jede Generation müsse die Lebensform der anderen respektieren getreu der Gleichung Aktion gleich Reaktion. Mit Hilfe des Publikums und einem kleinen Modellbauernhof auf der Bbühne veranschaulicht Pelz-Thaller, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb nur wirklich gut gestemmt werden kann, wenn Alt und Jung zusammen helfen.

Starker Zusammenhalt

Tosender Applaus nach gut zwei Stunden. Zuvor hatte Landrat Willibald Gailler in seinem Grußwort den designierten Ministerpräsident Markus Söder mit den Worten zitiert: "Bayern ist nicht nur der Marienplatz in München, sondern der ländliche Raum." Das gelte besonders für den Landkreis Neumarkt mit seinen fleißigen Menschen und Unternehmern, in dem die Landwirtschaft nach wie vor eine große Rolle einnehme. "Bei uns halten die Menschen zusammen."

Bürgermeister Josef Bauer bedankte sich bei den Veranstaltern für das Festhalten an der Traditionsveranstaltung festhielten. Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck ging auf die frühere Bedeutung von Lichtmess ein: "Wir in Bayern stehen zu unseren Wurzeln."