Pferde rücken Holz aus dPyrbaumer Zauberwald

23.2.2018, 16:01 Uhr
Pferde rücken Holz aus dPyrbaumer Zauberwald

© Foto: Helmut Sturm

Sie werden gefällt, um den Mischwald aus Buchen, Eichen und zahlreichen Biotop-Bäumen, auch Zauberwald genannt, in seiner Vielfalt und Schönheit für unzählige Lebewesen zu erhalten.

Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag, klären Forstrevierleiter Michael Schafferhans und Forstdirektor Harald Gebhardt auf. Sie trafen sich mit Vertretern der örtlichen Naturschutzverbände und Bürgermeister Guido Belzl im laublosen Winterwald.

Ohne Laub lässt sich das Problem besser erkennen: aufgrund der Bodenbeschaffenheit wachsen die Buchen die Eichen tot. "Würden wir nicht eingreifen, würden die Eichen und somit der Lebensraum für mehr als 30 Käferarten und tausende von Lebenswesen verschwinden", sagen die Forstleute übereinstimmend.

Einige Vertreter der regionalen Umweltverbände waren anfangs überrascht von soviel Offenheit im Vorfeld, witterten Ungemach, zeigten sich aber im Verlauf der Veranstaltung von den Argumenten der Forst-Spezialisten überzeugt. Trotzdem sei der Verlust jedes dieser einzigartigen Bäume schmerzhaft.

Es werde auch keine ganze Fläche gerodet, zeigen die Forstleute vor Ort. Nur die farblich gekennzeichneten Bäume werden fachmännisch gefällt und dies auch nicht mit dem Harvester, sondern mit der Kettensäge. Aus dem Wald transportiert, also gerückt, werden die Buchen waldschonend mit Pferden. So werden kaum Schäden am Bestand entstehen.

Um jeglicher Beunruhigung der Anwohner entgegenzuwirken, habe man sich zu der Vorab-Information entschieden. Die Durchforstungs-arbeiten dienen einzig dem Erhalt des Bestandes an "spessartähnlichen Eichen" und Buchen im Verbund.

Wirtschaftliche Gründe dafür gibt es nicht. Nur ein Drittel der gefällten Bäume wird verkauft. Die restlichen zwei Drittel verbleiben als Totholz dem Naturkreislauf erhalten.

Totholz für die Käfer

Die so geschützten Alt- und Biotop-Eichen haben eine besondere Bedeutung für den Naturschutz. Viele auf sie spezialisierte Arten leben an und von ihnen. Weit mehr als von Buchen. Als populäre Beispiele seien hier die Spechte genannt: Mittel-, Bunt-, Grau- und Schwarzspecht, aber auch hunderte von Großschmetterlingen, sowie Greifern wie der Wespenbussard baut seinen Horst gerne in Kronen der Eiche.

Die Durchforstungsmaßnahme wird sich langfristig positiv auf das bei den Pyrbaumern so beliebte Waldgebiet auswirken, versprachen die Forstleute aus Allersberg.

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