Pfingstbergfelsen nach Steinschlägen entschärft

4.11.2015, 10:40 Uhr
Pfingstbergfelsen nach Steinschlägen entschärft

© Foto: Paul Böhm

Im Bereich des Marktes Kastl ist es in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen, dass sich aufgefrorene Gesteinsbrocken gelöst haben und unkontrolliert abgingen. „Da hat es immer wieder Sachbeschädigungen in diesen Bereichen gegeben“, erzählt Bürgermeister Stefan Braun.

Dass diese Gefahr ein gutes Stück eingedämmt worden ist, dafür sorgte in den vergangenen Monaten die Bergwacht aus Amberg, die im Lauterachtal in den Sommermonaten mit einer eigenen Bereitschaft vertreten ist. Mehrere Tonnen Steine wurden gezielt abgeschlagen und ins Tal gelassen, um so den Pfingstbergfelsen abzusichern.

Drei große Anhänger

Etwa 20 Meter hoch ist die Felswand, die den Kastler Bürgern in regelmäßigen Abständen Sorgen bereitet hat. Und es ist auch noch gar nicht so lange her, dass ein größerer Gesteinsbrocken einen Schuppen am Fuße der Felswand durchschlagen hat. „Aber Gott sei Dank ist dabei niemand verletzt worden“, meint Bürgermeister Stefan Braun.

Das war jetzt auch Grund genug, dass die Bergwacht gebeten wurde, diesen unsicheren Bereich einmal genauer unter Hammer und Meißel zu nehmen. Drei große Anhänger mit Steinbrocken und Geröll sind es letztendlich gewesen, die vom Bauhof des Marktes Kastl abtransportiert worden sind. 17 Leute der Bergwacht Amberg hätten von Mai bis Oktober in etwa 400 Arbeitsstunden in der Wand gearbeitet, berichtet Bereitschaftsleiter Hubert Sperber. Doch bevor man sich an das Abtragen der Brocken machen konnte, waren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich.

Erst ein eingezogenes Sicherungsseil machte es möglich, dass sich die Bergwachtleute bis zu den lockeren Steinen abseilen konnten. Mit Hammer und Meißel wurde die Felswand Meter für Meter nach Hohlstellen abgeklopft, ehe die Steinstücke herausgebrochen wurden. „Etwa 600 Quadratmeter ummantelten Maschendrahtzaun haben wir zusammen mit 400 Metern Schutzseil in die Felswand eingezogen, damit künftig loses Gestein hinter dem Zaun zurückgehalten werden kann.“ Zusätzlich wurden eine ganze Reihe von Schutzhaken eingesetzt, um der Sicherung Stabilität zu verleihen.

Kräfte mit Erfahrung

Hubert Sperber: „Für die Mitglieder der Amberger Bergwacht gehören zwar derartige Sicherungsmaßnahmen nicht zum Alltagsgeschäft, aber solche Maßnahmen fördern letztendlich auch die Einsatzsicherheit unserer Sektion.“ In ähnlichen Bereichen sind die Bergwachtmitglieder in den vergangenen Jahren im benachbarten Pfaffenhofen, im Schwarzachtal und im Königsteiner Bereich schon tätig gewesen.

Im Sommer nutzt die Bergwacht eine Hütte im Lauterachtal als Wochenendstützpunkt. Diese befindet sich in der Nähe der beliebten Sportklettergebiete im Lauterachtal des Marktes Kastl. Im Winter betreut die Bergwacht das Einsatzgebiet von der Diensthütte in Freudenberg aus.

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