PIA bringt "ein Stück Zukunft in die Klinik"

5.4.2017, 10:50 Uhr
PIA bringt

© Foto: Werner Sturm

Das Klarinettenensemble der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz eröffnete den Festakt. Bezirkstagspräsident Löffler begrüßte unter anderem MdEP Albert Deß (CSU), Staatssekretär Albert Füracker (CSU), Landrat Willibald Gailler (CSU), den Parsberger Bürgermeister Josef Bauer (CSU), den Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann (FW) und viele Mitglieder des Bezirks- und Kreistags sowie vom Verwaltungsrat der Kreiskliniken, Klinikvorstand Peter Weymayr, medbo-Vorstand Helmut Hausner und Marie-Luise Vogel von der kassenärztlichen Vereinigung.

Sie alle freuten sich über die gelungene Zusammenarbeit der medbo (Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz) als Betreiber der PIA sowie dem Landkreis Neumarkt, der in seiner Parsberger Klinik die Räume zur Verfügung stellt.

Professor Berthold Langguth, Chefarzt der Psychiatrischen Institutsambulanz am Bezirksklinikum Regensburg, stellte die Behandlungsmöglichkeiten vor. Rainer Munzinger, Chefarzt der Klinik Parsberg, sprach zum Thema "Innere Medizin und Psychosomatik – Ein glückliches Paar?" Dabei stellte er fest: mit der PIA hält ein Stück Zukunft Einzug in die Klinik und in die Stadt.

Mit der PIA wolle man die Psychiatrie in die Mitte der Gesellschaft rücken, so Löffler. Das werde immer wichtiger, denn die psychischen Erkrankungen seien schon längst in der Mitte der Bevölkerung angekommen. "Wir wollen die Medizin zu den Menschen bringen", so Löffler zur wohnortnahen Versorgung.

Die Häufigkeit der psychiatrischen Erkrankungen nehme zu, sie seien zu einer "Volkskrankheit" geworden. Allerdings seien diese auch gut behandelbar. Löffler kündigte an, der PIA werde eine stationäre Versorgung folgen.

Landrat Gailler sagte zur Gesundheitsversorgung im Landkreis Neumarkt, es werde nicht nur die psychiatrische Versorgung gestärkt, die Kooperation sei auch ein Baustein zur langfristigen Sicherung des Klinikstandortes Parsberg und zur strategischen Neuausrichtung der beiden Landkreiskliniken.

Die sehe auch die Verlagerung der Akutgeriatrie von Parsberg nach Neumarkt und die Beibehaltung der Abteilung für Innere Medizin mit 30 Betten in der Klinik Parsberg ab 2019 vor. Zudem solle der Aufbau eines ärztlichen Versorgungszentrums forciert werden.

Füracker stellte fest: "Heute ist ein guter Tag für die medizinische Versorgung im gesamten Landkreis Neumarkt, vor allem aber für die Menschen in der Region." Die PIA und das folgende stationäre Angebot bedeuteten eine große Aufwertung des Klinikstandortes Parsberg. Bürgermeister Bauer war voll des Lobes über das Projekt der beiden "Gäste in seiner Stadt", der medbo und der Kliniken des Landkreises. "Als Bürgermeister habe ich heute nur eine Aufgabe, nämlich zu strahlen", sagte er.

Gut verzahnte Angebote

In einer PIA erfolgt die Behandlung ähnlich wie in der Praxis eines Facharztes bei ambulanten Terminen. Die PIA der medbo an der Klinik Parsberg stellt die psychiatrische Versorgung an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Behandlung durch niedergelassene Fachärzte sicher. Kern der Behandlung ist die medizinisch-psychiatrische Diagnostik und Therapie durch ein multiprofessionelles Team. Aufgrund der engen Verzahnung mit den stationären und teilstationären Behandlungsangeboten im überregionalen medbo Netzwerk nimmt die PIA eine wichtige Rolle in der Krisen- und Notfallversorgung ein. Außerdem will die Psychiatrische Institutsambulanz eine enge Kooperation mit den komplementären Einrichtungen der Region aufbauen. In der PIA in Parsberg werden Depressionen und Burnout, Traumafolgestörungen, Angsterkrankungen, psychotische Erkrankungen, Gedächtnisstörungen und Demenz sowie chronische Schmerzen behandelt. Eine Therapie besteht in erster Linie aus Gesprächstherapie, Krisenintervention, biologisch basierten Therapieverfahren (wie Medikation), sozialpädagogischen Hilfestellungen bei Problemen sowie Angehörigenarbeit. Termine unter * (0 94 92) 6 00 18-9490, Fax -9495 oder ambulanz-psv-par@medbo.de

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