Polizei bereitet Kinder und Eltern auf den Schulstart vor

15.9.2014, 06:00 Uhr
Polizei bereitet Kinder und Eltern auf den Schulstart vor

© Werner Sturm

 Dieser Tage war Polizeihauptmeisterin Karin Prenninger mit Schulkindern unterwegs und erklärte den Kleinen das richtige Verhalten an der Fußgängerampel in der Lupburger Straße. „Wir empfehlen den Eltern, besonders denen der Abc-Schützen, die Strecke zu trainieren und ihre Kinder auf gefährliche Stellen aufmerksam zu machen. Nicht immer ist der kürzeste Schulweg der sicherste“, so die Beamtin.

Einen Grundsatz stellt die junge Polizeibeamtin bei Gesprächen mit Eltern und motorisierten Verkehrsteilnehmern an die erste Stelle: Kinder erleben den Verkehr anders als Erwachsene. Sie können Gefahren oder die Geschwindigkeit eines herannahenden Autos nicht selbstständig einschätzen. Darum verlange die Rechtsprechung mit dem Hinweis auf die Verletzung der Aufsichtspflicht, dass Kinder unter sieben Jahren besonders auf den Schulweg vorbereitet und gegebenenfalls begleitet werden müssen.

„Hilfreich ist es, wenn Kinder Kleidung und Schulranzen tragen, die auffällig und hell sind, sowie Reflektoren besitzen, die den anderen Verkehrsteilnehmern helfen, Kinder rechtzeitig zu sehen“, teilt die Polizeiinspektion Parsberg ergänzend mit. Kinder sollten Straßen möglichst an Ampeln, Zebrastreifen oder übersichtlichen Stellen überqueren. Lebensgefährlich könne es werden, wenn Kinder die Straße hinter einem geparkten Auto überqueren und dann für Autofahrer wie aus dem Nichts auf die Straße springen. Da seien die Eltern und alle anderen Verkehrsteilnehmer als Vorbild gefragt, denn Kinder lernen durch Beobachten und ahmen Fehlverhalten nach. Darum sollte für alle gelten: „Bei Rot stehen, bei Grün gehen.”

Ohne Zeitdruck

Wichtig sei es, den Weg zur Schule rechtzeitig anzutreten, denn Zeitdruck erhöhe das Unfallrisiko. Und: Schulanfänger sollten grundsätzlich nicht mit dem Rad zur Schule fahren. Eltern, die Kinder im Auto zur Schule bringen, sollten an einer Stelle parken, an der ein sicherer Ausstieg möglich ist und ihrem Kind zeigen, wie man die letzten Meter zur Schule sicher zurücklegt. Direkt vor der Schule zum Aussteigen anzuhalten, sei für das eigene Kind zwar bequem, für alle anderen Kinder aber eine zusätzliche Gefahrenquelle.

Kinder, die im Bus zur Schule fahren, sollten an den ersten Tagen zur Bushaltestelle begleitet werden und sie müssen wissen, dass Haltestellen keine Spielplätze sind. Zudem muss das Schulkind lernen, dass es nie vor oder hinter dem Bus über die Straße laufen darf, sondern warten muss, bis der Bus die Haltestelle verlassen hat.

Den Sachbearbeiter für Verkehr, Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Hopf, und den Dienststellenleiter, Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter, macht eine Statistik nachdenklich: Viele auf dem Schulweg verletzten Kinder verunglücken im Auto der Eltern. „Um das zu vermeiden, müssen Kinder bis einschließlich zwölf Jahre im Auto entsprechend ihrer Größe — gegebenenfalls auf einem Kindersitz — gesichert werden“, so die Polizisten. Die Polizei überwache zu Schulbeginn die Schulwege und führe im Herbst weitere Schwerpunktkontrollen durch.

Wie wichtig die Sicherheit am Schulweg ist, zeige die Bilanz: Im Jahr 2013 kam es im Bereich der Polizeiinspektion Parsberg zu drei Schulwegunfällen, bei denen drei Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren schwer verletzt wurden. Bei zwei Unfällen lag der Grund im falschen Verhalten an der Bushaltestelle. An die Autofahrer appelliert die Polizei, auf Kinder zu achten und bremsbereit zu sein, wenn Kinder am Straßenrand oder an Bushaltestellen stehen.

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