Polizisten mit feiner Nase: Mann mit Joint erschnuppert

25.5.2017, 13:45 Uhr

Und tatsächlich wurden die Polizisten fündig, handelte es sich bei der halben Zigarette des Angeklagten doch um ein Gemisch aus Tabak und Marihuana. Zudem fanden die Kontrolleure bei dem 20-Jährigen noch weitere Reste des Betäubungsmittels in einer Druckverschlusstüte vor. Die Gesamtmenge an Marihuana, die der Auszubildende bei sich führte, lag dabei aber noch unter einem Gramm.

"Ich gebe die Tat zu, was soll ich sonst noch sagen?", sagt der Angeklagte vor Gericht zu dem Vergehen, angesichts der eindeutigen Situation wäre alles andere sehr unklug. Zu der verbotenen Substanz habe er gegriffen, um sich zu belohnen, dass es nach einer schwierigen Zeit in seinem Leben mittlerweile deutlich besser läuft. "Sie wissen ja, was vorher bei mir war", sagt der 20-Jährige zu Jugendrichter Danny Schaller auch im Hinblick auf seine lange Liste an Vorstrafen.

Schulden zurückgezahlt

Jetzt komme er bald in sein zweites Ausbildungsjahr und konnte auch seine Schulden schon zu einem Großteil zurückzahlen. Das Marihuana habe er von einem Freund erhalten, der es ihm auf Nachfrage geschenkt hätte.

Schaller ist selbstverständlich nicht begeistert: "Es gibt deutlich bessere Methoden, sich zu belohnen, die auch legal sind", rät er. Seinen guten Weg solle er nicht durch unüberlegten Drogenmissbrauch aufs Spiel setzen.

Auf Empfehlung der Jugend-Gerichtshilfe Petra Engster wird beim Angeklagten auch weiterhin das Jugendstrafrecht angewendet. Staatsanwalt Tomasini hält aufgrund der langen Vorgeschichte des Neumarkters dennoch einen Denkzettel für nötig, den er in seiner Urteilsforderung bei 30 Stunden Arbeitsauflage ansetzt.

"Sauber bleiben"

Schließlich sei aufgrund der finanziellen Situation des jungen Mannes weder eine Geldstrafe sinnvoll, noch würde sich ein Arrest positiv auf dessen Ausbildungsfortschritt auswirken.

Richter Schaller setzt das Strafmaß in seinem Urteil auf 20 Stunden gemeinnützige Arbeitsauflage herunter, die der Angeklagte im Freibad verrichten soll. "Sie haben es mittlerweile verstanden", weiß Schaller, erwartet aber auch, dass sich der Neumarkter ab sofort nichts mehr zu Schulden kommen lässt. "In Zukunft sauber bleiben", gibt er dem 20-Jährigen zum Schluss mit auf den Weg.

Keine Kommentare