Postbauer-Heng stellt Bauvorschriften auf den Prüfstand

26.5.2015, 11:30 Uhr
Die Marktgemeinde Postbauer-Heng möchte bei Baugenehmigungen von Ausnahmeregelungen wegkommen und die Bauvorschriften präziser fassen.

© dpa Die Marktgemeinde Postbauer-Heng möchte bei Baugenehmigungen von Ausnahmeregelungen wegkommen und die Bauvorschriften präziser fassen.

Der Bauausschuss beschäftigt sich mit der Anpassung von Bauvorschriften. Wachsen Ihnen die Ausnahmegenehmigungen bei Bauanträgen über den Kopf?

Horst Kratzer: Das kann man grundsätzlich mit Ja beantworten. Wenn die Gemeinde Ausnahmen macht, dann hat das weitere Ausnahmen zur Folge. Dann fehlt die Konsequenz bei der Anwendung der Vorschriften. Deshalb müssen sie überdacht werden.

Postbauer-Heng stellt Bauvorschriften auf den Prüfstand

© Foto: privat

Können Sie Beispiele nennen?

Kratzer: Die Abstandsflächen sind das oberste Prinzip des Nachbarschutzes. Die sind durch die bayerischen Bauvorschriften vorgegeben. Es geht um Dachneigungen, um Dach- und Gebäudeformen. Die Wünsche der Bauherrn haben sich in den letzten zehn Jahren verändert. Bei den Dachneigungen hatten wir früher 13 bis 23 Grad vorgesehen. Flachdächer sind bei uns noch nicht genehmigungsfähig, aber es kommen immer wieder Anfragen und Bauanträge rein. Manche Nachbargemeinden genehmigen fast alles, wenn die Nachbarn einverstanden sind und unterschreiben.

Bedeutet das, dass das Gesamtbild der Bauformen in den Baugebieten in Postbauer-Heng eher vereinheitlicht sein wird?

Kratzer: Eher nicht. Im Baugebiet Habichtweg in Kemnath merkt man schon, dass es eine Vielfalt von Bautypen und Haustypen gibt. Vermehrt kommt der typische alte Winkelbungalow, der in den letzten 20 Jahre verschwunden ist.

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