Postbauer-Henger begeistert vom Weltjugendtag in Panama

26.1.2019, 17:38 Uhr
Postbauer-Henger begeistert vom Weltjugendtag in Panama

Im Hintergrund: die Skyline von Panama City. Im Vordergrund: Menschen über Menschen und zahlreiche Flaggen. Die Oberpfälzer sind unabhängig vom Bistum Eichstätt zum Weltjugendtag geflogen (wir berichteten). Sie haben bereits so viel erlebt, "dass wir noch eine Weile brauchen werden, um alles zu verarbeiten", meint David Hink.

Für die Neumarkter Nachrichten hat er sich mit seinen vier Mitreisenden (alle Jugendleiter in der Postbauer-Henger Gemeinde St. Elisabeth) eine kurze Auszeit vom Trubel genommen, um exklusiv von der bisherigen Zeit zu berichten.

Wenige Stunden zuvor hatte der Erzbischof von Panama beim Eröffnungsgottesdienst die Jugend dazu aufgerufen, "Erwachsene nervös zu machen und die Welt zu verändern" – nur die Tonanlage in dem Feld, das den jungen Oberpfälzern zugeteilt war, "funktionierte zunächst nur sporadisch",berichten sie. Die Fünf leben derzeit in einer Gastfamilie, die sie mit Plakaten sowie Luftballons am Haus empfangen hatte.

"Der Sohn hat uns auf eine Sightseeing-Tour durch die Altstadt mitgenommen", erzählen sie begeistert. "Durch die Zeit in der Gastfamilie bekommt man einen Eindruck, wie das Leben vor Ort läuft", schwärmt Tobias Roth und fährt fort: "Es ist überwältigend, wie viele Menschen hier sind, um gemeinsam den Weltjugendtag zu feiern."

Überall treffen die Jugendlichen auf Pilger aus aller Welt – auch auf einige, die sie zuvor bei den sogenannten "Tagen der Begegnungen" kennengelernt hatten. Diese sind jeweils dem eigentlichen Weltjugendtag vorgeschaltet.

Mit 70 anderen in Gastpfarrei

Die Postbauer-Henger verbrachten diese Zeit in der Gastpfarrei Almirante – zusammen mit mehr als 70 weiteren jungen Erwachsenen aus Kolumbien, Brasilien, Uruguay, Argentinien und natürlich Panama.

Postbauer-Henger begeistert vom Weltjugendtag in Panama

Bevor es mit dem Bus in 14 zähen Stunden durch den Dschungel, vorbei an Wasserfällen und über die einzige Passstraße einmal quer durchs Land zum eigentlichen Weltjugendtag nach Panama City ging, feierten alle Pilger in der Diözese zusammen einen Gottesdienst und ein Festival.

"Es wurde viel gesungen und getanzt", erzählt Stefanie Sigl: "Es gab zum Beispiel eine Talentshow, bei der jede Nation eine Darbietung zeigte und weil wir kein Spanisch sprechen, war Tanzen einfacher als Singen."

Menge zum Toben gebracht

Andere präsentierten traditionelle Tänze. Die Postbauer-Henger taten es ihnen gleich und brachten mit dem Zillertaler Hochzeitsmarsch "die Menge zum Toben", wie Stefanie Sigl erzählt: "Wir wollten den Lateinamerikanern zeigen, dass man auch ohne Hüftschwung tanzen kann."

Die Atmosphäre finden die Oberpfälzer umwerfend. Die Hoffnung darauf war der Grund, an einem Weltjugendtag auf einem anderen Kontinent teilzunehmen.

Sie wurden nicht enttäuscht: Kaum angekommen und im Besitz ihres Mietwagens wurden sie prompt von einer chilenischen Mädchengruppe und einer Fußballmannschaft aus Kolumbien zum spontanen Abendgebet eingeladen.

"Nach der 16-stündigen Anreise ein toller Tagesabschluss, danach fielen wir wie tot in die Betten", erinnert sich David Hink. In den Folgetagen erklommen die Postbauer-Henger einen Berg in El Valle de Anton, lernten Faultiere als Haustiere eines Gästehauses kennen und erkundeten einen Nationalpark.

Bei den Fahrten mit dem Mietwagen durchs Land merkten sie: "Ganz Panama ist im Weltjugendtags-Fieber: Das Logo ist auf unzähligen Fähnchen an Häusern, Gartenzäunen und Straßenlaternen sowie auf Produkten wie Mehl, Wasser oder Keksen zu finden." Kein Wunder: Es ist der erste Weltjugendtag in Mittelamerika überhaupt.

Neben Gottesdiensten und Gesprächen über den Glauben mit anderen Pilgern und in Katechesen besuchten die Oberpfälzer während der "Tage der Begegnung" in Almirante zudem eine Kakaofarm. Auch auf einer der vielen, riesigen Bananenplantagen in der Gegend schauten sie vorbei.

Dieses Produkt kennt fast jeder

Das Produkt von Almirante kennt hierzulande jeder: Die Chiquita-Bananen werden von dort unter anderem nach Deutschland verschifft.

Wissenswertes, Unterhaltsames, Berührendes – die Zeit in Panama wird die fünf jungen Erwachsenen prägen. "Ich nehme zum Beispiel mit, wie die Panamaer ihre Freude am Glauben ausdrücken und Gottesdienste feiern: Da wird bei jedem Lied mitgeklatscht. Überhaupt kann man über den eigenen Glauben und seine Gedanken dazu sprechen, ohne das Gefühl zu haben, sich dafür rechtfertigen zu müssen ", zeigt sich Thomas Meier angetan.

Nun freuen sich die fünf 24- bis 28-Jährigen erst einmal auf den absoluten Höhepunkt ihrer Reise am Wochenende: "Die Vigil [Anm.d. Redaktion: das nächtliche/frühmorgendliche Gebet] mit dem Papst und die Übernachtung unter freiem Himmel mit Pilgern aus der ganzen Welt."

Plötzlich mucksmäuschenstill

Die Stimmung dabei sei eine ganz besondere, sagen sie mit Blick auf vorherige Weltjugendtagsbesuche: "Am Nachmittag feiern alle zusammen das Leben und wenn die Sonne untergeht, die Anbetung beginnt, können Tausende Menschen plötzlich mucksmäuschenstill und im Gebet vereint sein. Das ist ein Gänsehautmoment", findet Christiane Kraus.

An die Heimreise nach dem 27. Januar denken die Fünf übrigens laut David Hink noch nicht: "Wir können uns schwer vorstellen, uns von unseren neuen Freunden hier zu trennen. Außerdem wissen wir, wie das Wetter zuhause ist. Da sind die 30 Grad hier alles andere als schlecht."

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