Prostata, Blütenstaub und Trump: Humor-Menü in Mühlhausen

18.6.2017, 18:01 Uhr
Prostata, Blütenstaub und Trump: Humor-Menü in Mühlhausen

© Foto: Anton Karg

"Mühlhausen ist stolz auf seine lebendige Kunst- und Kulturszene und freut sich, heuer zum 2. Mal den Oberpfälzer Kabarettpreis vergeben zu dürfen", sagte Bürgermeister Martin Hundsdorfer. Die Jury um Lizzy Aumeier, deren Ehemann Andreas Stock, Toni Lauerer, Günter Nützel, Friedrich Graf und Bürgermeister Hundsdorfer hatte es nicht leicht beim Kabarett-Wettbewerb, unter den fünf Kandidaten den Finalisten zu finden. Unterstützt wurden sie von den Gästen, die mit Hilfe der Bierfilzl ein Ranking vorschlagen durften.

Um diesen Kabarettpreis 2017 bewarben sich "Das Eich" aus Kulmbach, Helmuth Steierwald aus Nürnberg, Wolfgang Kamm aus Hemau, Kathi Wolf aus Ulm mit einem politisch-gesellschaftlichen Kabarett und Jürgen Fliegel aus Leipzig. Der Gewinner gestaltet mit Lizzy Aumeier und Toni Lauerer den Kabarettabend am 25. Juni.

Als erster Kandidat betrat Emir Taghikhani alias Helmuth Steierwald die Bühne. Er philosophierte eingangs über die menschliche Zunge, die an vielen Orten nichts zu suchen habe wie zum Beispiel in der Steckdose. Eher schon im Ohr. Denn hier befinde sich eine erogene Zone. Dem Sohn eines Iraners und einer Türkin hat man ihm den Namen Emir gegeben, was übersetzt Befehlshaber heißt. Besser passend in der heutigen Zeit des Luxus und Wohlstands sei "Gönndir", also "gönn dir was". Nicht gut sei dagegen "Adolf" – besonders nicht bei Mädchen.

Dann durfte Wolfgang Kamm ran. Von Beruf Maler, habe er bereits in Mühlhausen ein Telefonhäusl im Auftrag der Post lackiert. Damit zog er sogleich die Zuhörer in seinen Bann, vor allem mit seinem Lied vom "Lewakas" und dem Flaschl Bier. Auch bei der G’schicht vom Frankerl Done war das Gelächter groß. Getoppt wurde der Auftritt des Hemauers durch das Lied vom Blütenstaub, der sich überall und vor allem auf dem frisch geputzten Autodach niederlässt.

Jürgen Fliegel aus Leipzig konnte schon allein wegen seines für Oberpfälzer nur schwer verständlichen Dialekts nicht besonders gut punkten. Er trat als Putze "Die Pitschi" auf.

Hingegen gelang es "Das Eich" aus Kulmbach, die Leute mit seiner Music-Comedy zu überzeugen. Locker plauderte er darüber, dass er offenbar in Kulmbach nicht von jedermann erkannt werde. An der naheliegenden Autobahnraststätte wollte er ein "Feierabend-Seidla" erwerben. "Sind Sie volljährig? – Hab für 96 Euro in mei Mobed Diesl gedankt."

Dann wurde es ganz doll mit dem Lied "GranuFink", das er zu seinem 40. Geburtstag gedichtet hat. Es handelt von nicht mehr so oft "müssen müssen" und alles rund um die Prostata. Und: "Wenn man Buchstabensuppe isst und dann erbricht. Hab ich dann gebrochenes Deutsch?"

Schließlich war Kathi Wolf an der Reihe. Sie sinnierte darüber, was Leute so alles in Facebook posten. Dann war die Schwabin dran mit ihrer Sparsamkeit: "Wir gäben nix, aba das mache mir gern." Und schließlich ging es ein wenig um Politik, die AfD und in Mimik und Gestik mit Perücke um Angela Merkel. Sie singt: "Tramp, Tramp, Trampeltier. Politische Ahnung wie ’ne Rolle Klopapier."

Am Samstag, 24. Juni, ist die Kunst-Szene mit Ausstellung in der Tiefgarage von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Das Künstler-Café betreut das Sulztaler Zwergennest. Am Sonntag, 25. Juni, ist die Ausstellung von 14 bis 18.30 Uhr offen, ab 19 Uhr folgt dann die Vergabe des Kabarettpreises "Die Läuferin" durch Ottfried Fischer. Danach ist wieder Kabarett angesagt.

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