Protest gegen rechtsextremen Zug durch Neumarkt

21.4.2017, 15:53 Uhr
So wie hier bei einer Nazi-Demo in Fürth, wollen auch die Neumarkter Demokraten ein Zeichen setzen.

© kb So wie hier bei einer Nazi-Demo in Fürth, wollen auch die Neumarkter Demokraten ein Zeichen setzen.

Die Anmeldung der Demo soll nach Informationen der Neumarkter Nachrichten bereits am 12. April erfolgt sein. Doch habe es, heißt es bei der SPD, keinen Hinweis darauf aus der Verwaltung gegeben, damit man eine machtvolle Gegendemonstration hätte auf die Füße stellen können. Als der Kreis- und Ortsverband Neumarkt davon erfuhren, sei es zu spät gewesen, um noch eine eigene Gegen-Kundgebung anzumelden. Die gesetzliche Frist dafür beträgt 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn.

Zeichen setzen

Auf Seiten der SPD zeigt man sich stark verärgert, weil sie das Vorgehen der Verwaltung in Sachen "Der Dritte Weg" an den Aufzug der NPD vor einigen Jahren in Neumarkt erinnert. Auch damals war die Veranstaltung, seinerzeit in der Klostergasse, vorher angemeldet worden. Doch da anfangs nichts davon bekannt wurde, konnten sich die demokratischen Gegenkräfte auch nicht rechtzeitig positionieren. Und darum geht es der SPD: "In Zeiten, in denen der braune Mob marschiert, müssen Demokraten offensiv ein Zeichen dagegen setzen", sagt die stellvertretende Ortsvorsitzende Gertrud Heßlinger.

So, wie in vielen anderen Städten und Gemeinden auch, in denen sich die Demokraten den Neonazis entgegen stellen und ihnen zeigen, dass sie nicht erwünscht sind. Alles andere wäre der falsche Weg im Umgang mit dem Dritten Weg, sagt Heßlinger.

Präsenz zeigen

Eine Gegen-Demonstration ist nun "nicht möglich". Trotzdem wollen die SPDler und andere Demokraten am Unteren Markt Präsenz zeigen. Alleine durch ihre Anwesenheit und friedlich. Darauf legen sie Wert.

Es war wohl kein Zufall, dass auch im Redaktions-Briefkasten gestern erneut Wurfzettel der Neonazis aufgetaucht waren.Bereits vor zwei Wochen, bei der Demonstration der Linken gegen Abschiebungen nach Afghanistan waren Mitglieder des Dritten Weges, als FCN-Fans gewandet, unterwegs.

Während vor dem Neumarkter Rathaus zum Teil angetrunkene Rechtsextreme versuchten, die Kundgebung zu stören und von der Polizei zurück gehalten werden mussten, waren die Flugblatt-Verteiler unaufgeregt und unauffällig, adrett gekleidet und diskussionsfreudig in den Reihen der Zuschauer unterwegs, die sie mit ihrem Gedankengut zu beeinflussen suchten. Sogar einer Gruppe Jugendlicher mit Migrationshintergrund steckten sie Flugblätter zu, Thema "Nein zum Asylmissbrauch".

Ab in Noris

Die Mitglieder des Dritten Weges sind dabei auf der Durchreise: Zum Antikapitalistischen Aktionstag am Kornmarkt in Nürnberg. Nach der Kundgebung vor dem Neumarker Rathaus geht es zurück und mit der Bahn in die Noris.

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