Pyrbaum: Markträte verlassen unter Protest den Raum

19.10.2017, 10:11 Uhr

Dieser Einstieg in die Sitzung durch Bürgermeister Guido Belzl brachte Markträte und das zahlreich anwesende Publikum dermaßen in Rage, dass Belzl mäßigend eingreifen musste. Der Hinweis, dass Anträge solcher Art inhaltlich nicht zu diskutieren seien, befriedete zwar weder die Räte noch das Publikum, führte aber zur Abstimmung. Mit 10 zu 9 Stimmen wurde das Thema von der Tagesordnung gestrichen und vertagt.

Stefan Zellner, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Pyrbaum, begründete den Antrag auf Vertagung damit, dass diese für den Ortskern Pyrbaums so wichtige Entscheidung untrennbar mit dem in Auftrag gegebenen Schulentwicklungskonzept verknüpft sei. Die entscheidende Frage laute: Bleibt die Schule ein- oder zweihäusig? Dafür bedürfe es jedoch einer breiten Mehrheit, die gegenwärtig nicht erkennbar sei. Eine Kampfabstimmung werde dem Thema nicht gerecht.

Pyrbaums dritte Bürgermeisterin Gabriele Zehnder (Christlich Freie Wähler Seligenporten-Rengersricht) zeigte sich fassungslos, sprach von "unendlicher Traurigkeit", von "bodenlos" und fragte an den Marktrat gewandt, wer denn hier einen Keil zwischen Seligenporten und Pyrbaum treibe? Erwin Dotzer (CSU) bezeichnete die ganze Aktion als "durchsichtiges Manöver".

Unter Protest verließen Gabriele Zehnder, Monika Werft, Reinhard Wild, Gerhard Meyer, Karl Meyer, Xaver Pfister, Bernd Glas, Erwin Dotzer und die Hälfte des Publikums die Sitzung.

Schnelles Internet durch Brandl

Nach dem Abgang der protestierenden Räte noch knapp beschlussfähig stellte Bürgermeister Belzl dem Gremium drei Gäste zum Thema Breitbandausbau vor. Stefan Hanke von der Telekom, Roland Zeltner von der Breitbandberatung Bayern und Christian Brandl von Brandl Services. Alle Beiträge auf einen kurzen Nenner gebracht, hieß das Ergebnis: Die Telekom muss sich aus der Erschließung mit schnellem Internet in Pyrbaum zurückziehen, da Brandl Services von der Bundesnetzagentur den Zuschlag erhalten habe. Die circa 500 Bestandskunden der Telekom werden fristgerecht gekündigt, wollen sie schnelles Internet haben.

Nicht alle Bürger im Saal fanden das akzeptabel, da Kosten auf sie zukommen. Christian Brandl kommt diesen mit dem Angebot eines kostenneutralen Wechsels in der sogenannten "Oktoberaktion" entgegen.

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