Rabbi Weinberg bekommt in Neumarkt sein Plätzchen

16.6.2018, 17:56 Uhr
Rabbi Weinberg bekommt in Neumarkt sein Plätzchen

© Foto: Günter Distler

Der Historische Verein für Neumarkt und Umgebung hatte die Bitte an die Stadt herangetragen, ihr einstiges Mitglied Dr. Magnus Weinberg mit einer Platzbenennung ins Gedächtnis der Bürgerschaft zurückzurufen (wir berichteten). Unterstützt wurde der Antrag von der Initiative Stolpersteine für Neumarkt und Sulzbürg. Hintergrund ist auch der, dass in Neumarkt kein Stolperstein mit Weinbergs Namen verlegt werden kann. Diesen gibt es bereits 2007 in Würzburg, am letzten Wohnort des Rabbiners (ab 1936).

Rudi Bayerl, der Vorsitzende des Historischen Vereins, legte den Mitgliedern des Ausschusses die Verdienste der "hochverdienten, aber so gut wie vergessenen Persönlichkeit" dar. Mit Weinbergs Umzug in die Kreisstadt kam 1910 das Rabbinat von Sulzbürg nach Neumarkt.

Hier sichtete und verzeichnete der jüdische Geistliche auch die bis dahin ungeordnete Sammlung des Historischen Vereins, von der ein Großteil im Zweiten Weltkrieg im Rathaus verbrannte. "Ohne ihn wüssten wir heute gar nicht, welche Archivalien damals noch vorhanden waren."

Der öffentlich zugängliche, noch namenlose Platz hinter dem Schreiberhaus, dem ältesten Bürgerhaus der Stadt, eigne sich gut für eine Benennung nach dem Rabbiner, sagte Bayerl. Wurde doch im Jahr 2000 bei der Sanierung des Schreiberhauses ein altes, jüdisches Ritualbad (Mikwe) im Keller entdeckt.

Keine Debatte darüber im Verkehrsausschuss, der selbst nur ein beratende, keine beschließende Funktion hat. Einstimmig plädierten die sechs Stadträte dafür, dem Bausenat den "Dr.- Magnus-Weinberg-Platz" wärmstens ans Herz zu legen.

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