Raiffeisen-Vertreter gegen Fusion Neumarkt-Nürnberg

20.1.2017, 14:46 Uhr
Wo findet die Raiffeisenbank Neumarkt einen Fusionspartner?

© Günter Distler Wo findet die Raiffeisenbank Neumarkt einen Fusionspartner?

In einem Offenen Brief setzt sich Stefan Zeltner aus Pyrbaum für einen alternativen Zusammenschluss der Institute im Landkreis Neumarkt zur „Raiffeisenbank Oberpfalz-West“ ein. Die Vorstände sollten nun „zielführende Gespräche“ über eine solche Fusion beginnen. Die kommunalpolitisch Verantwortlichen sollten diesen Prozess „vorantreiben“.

Stefan Zeltner ist Gemeinderat in Pyrbaum und Mitglied der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Neumarkt. In diesem Gremium ist bei der geplanten Abstimmung über die Fusion Neumarkt-Nürnberg Ende Juni mindestens eine 75-Prozent-Mehrheit erforderlich. Die Vorstände der Verschmelzungpartner hatten diese Quote als „hohe Hürde“ bezeichnet. Zeltner ist der erste Genossenschaftsvertreter, der öffentlich angekündigt hat, dem Zusammenschluss Neumarkt-Nürnberg nicht zuzustimmen. Sein Offener Brief ging an die Raiffeisenbank-Vorstände im Landkreis, die Bürgermeister der Landkreisgemeinden und an Landrat Willibald Gailler sowie an den Neumarkter OB Thomas Thumann.

Für den Raiffeisen-Vertreter ist „in keinster Weise nachvollziehbar“, dass eine Fusion über die Landkreisgrenzen hinweg angestrebt werde, obwohl im Landkreis Neumarkt drei selbstständige Raiffeisenbanken existieren. Die Bildung einer Raiffeisenbank Oberpfalz-West dieser drei Häuser müsse „oberste Priorität“ haben. Die Adressaten des Briefes sollten „alles daran setzen, dass der genossenschaftliche Verbund im Landkreis Neumarkt Vorrang hat“.

Geht Steuer verloren?

Ein genossenschaftlicher Verbund auf Kreisebene entspreche auch dem Ziel der Stärkung des ländlichen Raumes. Dazu müssten nun „offen, fair, sachlich und auf Augenhöhe“ Verhandlungen geführt werden. „Die Tür ist weit offen“, zitiert Stefan Zeltner den Vorstandsvorsitzenden Klaus Majehrke von der Raiffeisenbank Berching-Freystadt-Mühlhausen laut NN-Bericht.

Im Hinblick auf die mögliche Verlagerung von Jobs nach Nürnberg fordert der Vertreter der Genossenschaft, „dass das derzeitige Personal der Raiffeisenbank auch in Zukunft in unserem Landkreis arbeiten kann“. Ein gewichtiges Argument ist für Zeltner auch, dass nach einer Fusion Neumarkt-Nürnberg die Gewerbesteuer außerhalb des Landkreises anfalle und zahlreiche Gemeinden im Landkreis Neumarkt langfristig leer ausgehen würden.

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