Rail.One steigt aus Verbundausbildung aus

22.8.2014, 10:30 Uhr
Rail.One steigt aus Verbundausbildung aus

© Günter Distler

Das bestätigte bei Rail.One der Leiter für Personal und Recht, Wolfgang Bayer, auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten. Die früheren Verbundpartner Pfleiderer und Europoles beginnen am 1. September mit dem neuen Ausbildungszyklus, an dem 49 neue Azubi teilnehmen werden. In der Einladung zu der Auftaktveranstaltung ist Rail.One schon nicht mehr genannt.

Der Ausstieg hängt mit dem unmittelbar bevorstehenden Umzug von Rail.One in Neumarkt zusammen. Bisher war der Systemanbieter für schienengebundene Fahrwege mit seiner Verwaltung in Räumen an der Ingolstädter Straße untergebracht, die das Unternehmen von Europoles gemietet hat. Doch der Eigentümer hat offenbar selbst Raumbedarf. Da passte es gut, dass der Mietvertrag ausläuft.

Das neue Rail.One-Domizil soll der Neue Markt sein, doch der befindet sich bekanntermaßen noch in Bau, so dass die Firma mit ihren nichtgewerblichen Abteilungen dort voraussichtlich erst Ende 2015 einziehen kann. Doch wohin in der Zwischenzeit?

„Schlicht keinen Platz gefunden“

„Wir haben in Neumarkt schlicht keinen Platz für 80 Arbeitsplätze gefunden“, bedauert Wolfgang Bayer im NN-Gespräch. Deshalb hat Rail.One an der Regensburger Straße einen Container-Block erstellen lassen, in den die Rail.One-Verwaltung vorübergehend einziehen wird. Der Ortswechsel von 80 bis 85 Mitarbeitern soll aller Voraussicht nach in den Tagen vom 5. bis zum 8. September über die Bühne gehen.

Weil dort dann auch die neuen Auszubildenden ihren Arbeitsplatz haben werden, wäre eine Teilnahme an der Verbundausbildung gemeinsam mit Pfleiderer und Europoles „durch die räumliche Entfernung erschwert“, so der Rail.One-Personalchef. Ab 1. September wird das Unternehmen elf kaufmännische Auszubildende beschäftigen, darunter auch Lehrlinge im zweiten und dritten Ausbildungsjahr. Auch sie scheiden aus der Kooperation der drei Firmen aus. Die beiden gewerblichen Auszubildenden werden allerdings aufgrund des Werksstandortes weiter im Verbund mit Pfleiderer und Europoles geschult werden.

Zwei Jubiläen

Rail.One feiert in diesem Jahr laut Pressemitteilung zwei Jubiläen. Das Unternehmen kann auf 120 Jahre Firmengeschichte sowie 60 Jahre Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Betonschwellen und Fahrwegsystemen zurückblicken. Damit zählt Rail.One nach eigenen Angaben weltweit zu den bedeutendsten und traditionsreichsten Produzenten. Die heutige Rail.One GmbH ist seit über 100 Jahren eng mit dem Bahnmarkt verbunden. Als Teil des 1894 gegründeten Pfleiderer-Konzerns konzentrierte man sich zunächst auf die Produktion und Imprägnierung von Eisenbahnschwellen aus Holz. Im Jahr 1954 begann das Unternehmen mit der Herstellung von Spannbetonschwellen und baute diese Aktivitäten durch organisches Wachstum und gezielte Akquisitionen weiter aus. Im April 2006 wurde aus dem Geschäftsbereich Pfleiderer Track Systems die selbstständige Rail.One GmbH.

Mit neuem Namen und historischem Anspruch bietet das inzwischen weltweit tätige Unternehmen heute ein umfassendes Spektrum an Fahrbahnsystemen für den Personenverkehr sowie den Güter- und Schwerlasttransport. Dabei reicht die Angebotspalette von der Spannbetonschwelle für den Schotteroberbau über Feste Fahrbahn-Systeme für Strecken mit extremen Geschwindigkeiten bis hin zu Speziallösungen für hohe Achslasten.

Mit rund 700 Mitarbeitern und Standorten in Deutschland, Rumänien, Saudi-Arabien, Spanien, Südkorea, Türkei, Ungarn und den USA verfügt Rail.One über Produktionskapazitäten für insgesamt 4,6 Millionen Gleisschwellen und rund 580 000 laufende Meter Weichenschwellen und erzielt einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 130 Millionen Euro.

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