Rasierklingen schlucken für guten Zweck

28.7.2015, 09:19 Uhr
Rasierklingen schlucken für guten Zweck

© Fotos: Josef Piehler

Einen Circus zu gründen und als Direktor zu führen war schon immer der Traum des Hörgeräteakustikermeisters Karl Nidermayer aus Neumarkt. Vor mehr als 28 Jahren scharte er deshalb viele Freunde und Gleichgesinnte um sich und gründete mit ihnen den Circus Sambesi, benannt nach dem gleichnamigen Strom in Afrika. Die Idee war, mit Spenden der Besucher die Aktion „Menschen für Menschen“ der Äthiopenhilfe des Schauspielers Karlheinz Böhm – der voriges Jahr gestorben ist – zu unterstützen.

So hat die Circusgruppe von Karl Nidermayer in den vergangenen 28 Jahren insgesamt rund 650 000 Euro für diese Hilfsaktion erspielt. Auch in Kastl waren die Besucher dazu aufgerufen, anstelle des Eintrittspreises eine Spende zu geben. Wie die Künstler des Circus Sambesi selbst, so arbeiten auch alle Mitarbeiter unentgeltlich in ihrer Freizeit beim Auf- und Abbau mit. So wurde aus dem Circus Sambesi ein Zirkus von und für Menschen.

Auf dem Nagelbrett

Der Zirkusdirektor war wieder mit vollem Elan im Einsatz, wie er in Kastl mit seiner Einlage auf dem Nagelbrett zeigte. Zunächst holten die Assistenten des „Fakir Taifun al Shabah“ aus dem Publikum einen jungen Mann, der ganz erschrocken die Ehre bekam, Karl Niedermayer, der auf dem Nagelbrett lag, auf den Bauch zu steigen. Nach dieser gelungenen „Attacke“ versetzten die Assistenten dem auf dem Nagelbrett liegenden Zirkusdirektor noch einen Hieb mit dem Vorschlaghammer, als sie auf seinen Bauch eine Steinplatte zertrümmerten.

Den Abend hatte die Gruppe „Flying Fire“ mit Fackeln im dunklen Zirkuszelt eingeläutet. Alle Beteiligten boten nicht nur eine Augenweide, sondern einen angespannten Nervenkitzel. Die Besucher spürten die Leidenschaft, den Elan und die Freude, mit denen die Künstler ihre jonglierenden Aufgaben bewältigten. Zum Programm gehörten neben den „Flying Fire“ die „Magic Butterflys“, „Tortuga Pirates“, „Dominos“ und ein Kraftprotz mit seiner Assistentin.

Den imposanten Abschluss bot der Feuerschlucker und Magier Stefano, der Rasierklingen als Nachspeise verzehrte und dem staunenden Publikum magische Ringe vorführte. Clown Pipo (Toni Klug aus Fürth) führte gekonnt durchs Programm und trat selbst mit Frau und Tochter zur Unterhaltung des Publikums auf, das nach der Vorstellung nicht nur mit einem langen Applaus für die Vorführungen dankte, sondern auch so manchen Schein für die Aktion „Menschen für Menschen“ spendete. Insgesamt kamen nach zwei gut besuchten Vorstellungen 4200 Euro zusammen.

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