„Reichsbürger“ im Fokus der Neumarkter Polizei

22.10.2016, 19:36 Uhr
„Reichsbürger“ im Fokus der Neumarkter Polizei

© Foto: Fritz Etzold

Herr Degenkolb, wie viele so genannte Reichsbürger gibt es im Bereich der PI?

Jörg Degenkolb: Eine genaue Zahl kann ich im Moment nicht nennen. Besonders genau sehen wir uns diejenigen an, die Waffenbesitzkarte, Waffenschein oder Jagdschein haben, die Waffen zuhause haben. Das sind weniger als 20 hier im Bereich, die meisten haben einen kleinen Waffenschein, sind also berechtigt, Schreckschusswaffen zu haben.

Innenminister Herrmann hat angekündigt, Reichsbürgern die Waffen wegzunehmen.

Degenkolb: Ja, wer Waffen besitzt, muss unter anderem seine Zuverlässigkeit nachweisen. Wenn Zweifel daran bestehen, gibt es eine rechtliche Grundlage dafür, ihm die Erlaubnis zu entziehen. Ob ein „Reichsbürger“ auch gewaltbereit, militant oder extremistisch ist, ist Sache intensiver Überprüfung. Da sind wir dran.

Sind „Reichsbürger“ in Neumarkt schon aufgefallen?

Degenkolb: Es gibt einige, die schon polizeibekannt sind, unter anderem wegen Delikten wie Fahren ohne Führerschein. Manche sehen sich als Exterritoriale und basteln sich Fantasie-Dokumente, andere stellen ihre Nummernschilder am Auto auf den Kopf. Die Reichsbürger behaupten, es gebe keine Rechtsgrundlage für den Staat. Das ist eine sehr heterogene Gruppe von Verschwörungstheoretikern, manchen, die ein Geschäft wittern und auch einigen Extremisten.

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