"Respektvoller Umgang" mit Kiga-Leitung?

21.9.2018, 19:42 Uhr

In einem ausführlichen Brief an die Kirchenverwaltung der St. Johannes-Gemeinde kritisiert Alexandra Fürst, dasslaut Kirchenverwaltung Probleme im Verwaltungsbereich des Kindergartens bereits seit Sommer 2016 bestehen würden, aber erst zwei Jahre später eine Unterstützung für die Verwaltung organisiert werde . "Ich verstehe nicht, warum sich die Kirchenverwaltung nicht schon früher eingeschaltet hat", schreibt Alexandra Fürst, deren vierjährige Tochter den Kindergarten besucht. Sie ist auch im Leitungsteam des Kinderchores in der Pfarrei St. Johannes aktiv.

Unverständnis äußert die Kindergarten-Mutter über den Umstand, dass der mangelhafte Telefon- und Internetanschluss nicht schnellstmöglich repariert worden sei. Die Netzverbindung ist bedeutsam, weil Abrechnungen an die Zuschussgeber des Kindergartens online erfolgen müssen (wir berichteten).

Deutlicher Kritik der Briefschreiberin sieht sich die Kirchenverwaltung auch wegen der öffentlichen Ausschreibung der Stelle der Kindergartenleiterin ausgesetzt. Diese habe aus der Zeitung erfahren müssen, dass sie ersetzt werden soll. Das sei "äußerst bedenklich". Bei Beschwerden wäre es "gerechter" gewesen, der Betroffenen Gelegenheit zur Richtigstellung von Sachverhalten zu geben.

Es sei ein Ärgernis, dass der Elternbeirat zu keiner Zeit einbezogen worden sei. "Das Gremium, das als Schnittstelle zwischen Eltern, Leitung und Betreuerteam und dem Träger fungieren soll, wird einfach ignoriert", heißt es in dem Brief von Alexandra Fürst. So sei das Informationsgespräch am Dienstag, 25. September, um 20 Uhr mit dem Elternbeirat nicht abgestimmt worden.

Fürsorgepflicht eingefordert

In dem Schreiben wird auch die Frage nach der Personalausstattung von St. Johannes im Vergleich mit anderen Kindergärten gestellt. Die große Zahl von Migrantenkindern mit Sprachproblemen fordere nun einmal eine intensivere Betreuung. Unverständnis zeigt Alexandra Fürst, dass sich die Kirchenverwaltung gegen Angriffe einer städtischen Mitarbeiterin im Zuge der Fürsorgepflicht nicht hinter das Mitarbeiterteam und die Leiterin stelle. Gleichzeitig formuliert die Autorin des Briefes für die Mitarbeiter und die Leiterin ein denkbar gutes Zeugnis für die Qualität der Betreuung und die pädagogische Arbeit. Trotz der "belastenden Situation" sei die Arbeit der Kindergartenleiterin mit den Kindern "herzlich, aufmerksam und großartig".

Die NN wollten zum wiederholten Mal der Kirchenverwaltung Gelegenheit geben, zu der Kritik Stellung zu nehmen. Diesmal war es Josef Achatz, der sich nicht äußern wollte. Er ließ die Redaktion später wissen, dass ein Berichterstatter bei der Veranstaltung am Dienstag nicht zugelassen sei. Zuvor hatten Stadtpfarrer Norbert Winner in seiner Eigenschaft als Chef der Kirchenverwaltung und Kirchenpflegerin Jutta Braun jegliche Stellungnahme abgelehnt.

Die Neumarkter Nachrichten hatten unter anderem über eine Veranstaltung des Elternbeirates für Mütter und Väter berichtet. Dabei war kritisiert worden, dass der Kindergarten zu wenig Personal für die insgesamt fünf Gruppen an zwei Standorten zur Verfügung habe, die Kirchenverwaltung technische und bauliche Mängel nicht beseitige und die Kommunikation mit der Kindergartenleitung unzureichend sei.

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