Ritter fordert Geächteten zum Zweikampf in Hofen

MÜHLHAUSEN - Zahlreiche Mittelaltervereine und -gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung feiern von Freitag bis einschließlich Sonntag in einer Zeltstadt unter den Linden nahe Hofen das mittlerweile fünfte "Mittelalterfest im Landl".

Schaukämpfe mit Spießen und Schwertern werden ausgetragen, Händler bieten Waren an. Handwerker zeigen, wie man Gegenstände des täglichen Bedarfs und Kriegsgerät wie Bogen und Pfeile oder Kettenhemden mit einfachen Mitteln hergestellt hat. Musikanten spielen auf, mittelalterliche Kochkunst wird vorgeführt, es gibt ein umfangreiches Kinderprogramm: Jung und Alt können eintauchen in vergangene Zeiten.

Gestern war das Lager die Kulisse eines Projekttags für Kinder der Grundschule aus Berching, dem Förderzentrum Neumarkt, der Volksschule Pölling, der Grundschule Bräugasse und der Grundschule Woffenbach mit insgesamt 500 Schülern und 41 Betreuern. Auch der leitende Schulamtsdirektor Dieter Lang und der Mühlhausener Bürgermeister Martin Hundsdorfer schauten vorbei und erkundigten sich, was da so alles los ist im Sulztal.

Nach der Begrüßung der Kinder und deren Lehrer erzählte Ritter "Lex de la Croix" aus dem nahegelegenen "Pirihinga" (Berching) einiges über Kleidung und Waffen im Mittelalter. Bevor sich die einzelnen Gruppen auf den Weg durch das Lager machten, gab es noch einen Schaukampf eines Ritters aus der Karolingerzeit im 9. Jahrhundert gegen einen Geächteten.

Die Wolfsteinfreunde, die auch in diesem Jahr wieder die Organisation zusammen mit der Gemeinderätin Charlotte Lehner und den Mitarbeiterinnen der Verwaltung der Gemeinde Mühlhausen organisiert hatten, lasen den Grundschülern Märchen vor oder demonstrierten ihnen, wie zu den damaligen Zeiten Schmuck hergestellt wurde.

Auf großes Interesse stießen bei den Jungs Waffen und Rüstungen sowie das Basteln von zum Beispiel Bleistiftpfeilen oder "Teufelsschleudern". Die Mädchen informierten sich vor allem über das Herstellen von Schmuckbändern, Nähen und Klöppeln. Auch für die Verpflegung war bestens gesorgt: mit Brezen, Crêpes, Apfelkringel oder einer Drachenrolle.