Rohr: Umgehung führt am Möninger Berg entlang

6.7.2017, 10:55 Uhr
Rohr: Umgehung führt am Möninger Berg entlang

© Foto: Anne Schöll

Baudirektor Alexander Bonfig vom Staatlichen Bauamt Regensburg stellte den Vorentwurf vor, für den das Gremium mit nur einer Gegenstimme von Renate Großhauser votierte.

Vor großem Publikum, in der Sitzung hatten sich so viele Zuhörer wie selten, vor allem aus Aßlschwang eingefunden, erklärte Bürgermeister Alexander Dorr, die Ortsumgehung Rohr sei in Ausbaudringlichkeitsstufe eins eingeordnet. Ende Mai habe eine Grundstückseigentümerversammlung stattgefunden. Viele im Ort wollen die Umgehung haben.

Baudirektor Bonfig sagte, aktuelle Verkehrszählungen hätten 3600 durchfahrende Fahrzeuge pro Tag ergeben, hochgerechnet auf das Jahr 2025 rechne man mit etwa 3880 Fahrzeugen, die dann die Straße passieren. Kommt die Umgehung, werde Rohr noch von etwa 200 Fahrzeugen täglich tangiert.

Man habe die verschiedenen Umgehungsmöglichkeiten geprüft und sich für die gestreckte Nordvariante über die Ausläufer des Möninger Berges entschieden, weil diese relativ weit weg vom Ort ist und trotzdem keine großen Umwege für die Verkehrsteilnehmer bringt. Man versuche, mit der Straße knapp über dem bestehenden Gelände zu bleiben, weil der Lehmuntergrund arbeitet. Drei Querungsmöglichkeiten über die Trasse sind angedacht.

Baugrund muss gekauft werden

Außerdem, so entschied der Stadtrat, soll die Gemeindeverbindung Ebenried, die am südöstlichen Ortseingang von Rohr einmündet, an die Ortsstraße und nicht an die Umgehung angebunden werden. "Die Umgehung wird mit sieben Metern Breite gebaut, die Verbindungswege dazu mit 4,50 Metern, Wirtschaftswege mit drei Metern", informierte Bonfig.

Weiter erläuterte er, der Vorentwurf sei noch nicht fertig. Der Naturschutz prüfe noch, die Kosten müssen berechnet und der Baugrund erworben werden. Ziel sei es, das Baurecht zu erhalten. "Wichtig ist es jedoch, im Vorfeld miteinander zu reden, um aufkommende Fragen zu klären", betonte Bonfig angesichts der jüngsten Bedenken aus Aßlschwang, die unter anderem fürchten, dass ihr Dorf von den Verkehrsteilnehmern als Abkürzung missbraucht wird und der Verkehrslärm dann zu ihnen kommt.

Stadtrat Xaver Großhauser aus Rohr mahnte an, diese Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen. Die Landwirte müssen weiterhin ihre Grundstücke gut anfahren können. Vielleicht könnte auch eine kleine Flurbereinigung dazu Hilfe bringen.

Es sei wichtig, den Verkehr aus Rohr zu bringen, vor allem auch den landwirtschaftlichen der beiden Rohrer Großbetriebe. "Die Trassenplanung durch das Abrücken vom Dorf ermögliche eine bauliche Weiterentwicklung", lobte er und sprach einen Kreisverkehr mit Anbindung von Aßlschwang und Ebenried auf halber Strecke zwischen Freystadt und Rohr an.

Dorr bestätigte Großhauser, in Rohr sei mit der Schwarzach im Süden und der Umgehung nur noch in eine Richtung Wohnbebauung möglich. Die Freien Wähler um Hans Gerngroß tragen die Entscheidung mit. Gerngroß führte aus, er sitze seit 27 Jahren im Stadtrat mit der Ortsumgehung als regelmäßig wiederkehrendes Thema. Er brachte nochmals seine Südvariante auf Stelzen über die Schwarzach ins Gespräch mit Führung bis hinter Reckenstetten. "Dann wäre diese Umgehung auch vom Tisch".

Bürger zu spät eingebunden?

Renate Großhauser kritisierte, die Bürger seien spät eingebunden worden. Fragen wie Grundstücksteilungen oder Drainagenverläufe müssten vorab geklärt werden.

Dorr sagte, bei der Eigentümerversammlung seien etliche Probleme aufgetaucht, die vom Bauamt nun geprüft werden. Zum Oberflächenwasser ergänzte Bonfig, vor und nach Rohr würden zwei Regenrückhaltebecken mitgebaut, in die das Oberflächenwasser vom Berg gesammelt und gedrosselt in die Schwarzach abgelassen wird.

Dorr wies abschließend darauf hin, dass die Bürgerversammlung für Rohr/Aßlschwang vorgezogen werde auf September/Oktober. Bis dahin hofft er, weitere neue Informationen anbieten zu können.

Keine Kommentare