Rottweiler-Hündin kommt mit Kindern und Senioren klar

SENGENTHAL - Regina Breindl, „Hundefee“ aus Sengenthal, besucht mit ihrer Rottweilerin Zara regelmäßig Kindergärten und Seniorenheime in Neumarkt. Sie versteht nicht, weshalb die Stadt die Steuer für diese Tiere von 25 Euro auf 600 Euro anhebt.

„Wenn ich mir vorstelle, dass ich den alten Menschen beim nächsten Besuch sage, dass das Tier, das sie gerade so glücklich macht und Abwechslung in ihren Alltag bringt, zu einer ,einzudämmenden‘ Art gehört, ist das grotesk“, sagt Breindl.

Die junge Frau ist vom Fach: Seit 1999 hat sie sich auf die Hundeerziehung spezialisiert und ist anerkannte Hundetrainerin. Ihre Rottweilerin Zara hat sie aus dem Tierheim geholt. „Sie hatte in ihrem Leben noch nicht viel kennengelernt und wurde auch sicher nicht gut gehalten“, so Breindl.

Heute besucht sie mit Zara einmal im Monat das Seniorenstift Tiroler Hof. Außerdem gehen die beiden in Schulen und Kindergärten, um den Kindern einen sicheren Umgang mit Hunden zu vermitteln. Dabei geht es schon mal wild zu: Die Kinder rennen und toben, spielen mit dem Ball, umzingeln Zara oder drücken den Hund am Nacken runter, berichtet Breindl. Für Zara kein Problem: „Ihre rottweilertypische Gelassenheit und Kinderfreundlichkeit, kam uns da sicher zugute“, meint Breindl.

Vor der Arbeit mit Kindern musste Zara einen umfangreichen Wesenstest bestehen, deutlich strenger als der gewöhnliche. Aber auch der hat es in sich, so Breindl. Unter anderem wird das Tier bedroht und muss Besuch ins Haus lassen, ohne aggressiv zu reagieren. Bisher wurde es anschließend steuerlich wie ein ganz gewöhnlicher Fiffi behandelt. Doch künftig wird das Tier wie ein Kampfhund eingestuft. „Welchen Sinn hat ein Wesenstest überhaupt noch, wenn man das Ergebnis von Seiten der Stadt einfach ignoriert?“, fragt sich Breindl.