Schießen ab 55: Tannenwald ist gut aufgelegt

24.5.2014, 15:00 Uhr
Schießen ab 55: Tannenwald ist gut aufgelegt

© Schöll

Wie Sportleiter Christian Wild erklärt, dürfen diese Vorrichtungen bei den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole eingesetzt werden. Derzeit sind diese zwar bei Rundenwettkämpfen im Schützengau Altdorf-Neumarkt-Beilngries noch nicht erlaubt, jedoch in Berngau schon im Einsatz – und zwar beim Mittelfränkischen Bundesschießen.

Dieses richten die Berngauer zusammen mit dem ANB-Gauschießen im Hinblick auf ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum mit Gauschützenfest vom 12. bis 14 September dieses Jahres aus.

„Wir würden uns dringend wünschen, dass der Schützengau diese Aufleger generell zulässt“, sagt Wild. „Wir könnten damit älteren Schützensemestern ihre Aktivitäten am Rundengeschehen erleichtern.“

Spontan fallen ihm mindestens zehn Schützen in der betroffenen Altersklasse ein, die aufgehört haben, weil ihnen das Gewehr einfach zu schwer wurde. Das sei für viele ein Grund, den Schießsport an den Nagel zu hängen.

Diese könnte man so wieder „aktivieren“, glaubt Wild. Er erzählt von Rudi Urban, dem ältesten, aktiven Berngauer Schützen, der mit 76 Jahren beim Ostereier- und Seniorenschießen die Vorrichtung zum ersten Mal ausprobiert hat.

Total begeistert

„Er war total begeistert und hat gefragt, warum man das nicht schon früher für ältere möglich gemacht hat.“ Beim Bundesschießen darf dieser für vier Wettbewerbe hergenommen werden, nämlich für den Bundeskönig, die Jubiläums-, Meister- und Adlerscheibe.

„Hier stellen wir den betreffenden Schützen das gesamte Equipment für das Auflegerschießen zur Verfügung“, fügt Wild an.

Es sei aber nicht so, dass in Berngau der Schützennachwuchs fehlt. Im Gegenteil: Mit den Schnupperaktionen im Ferienprogramm gesellen sich immer wieder junge Interessierte zum Verein. „Aktuell sind es 20 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 18 Jahren“, sagt Lars Ellrich, der mit Ehefrau Katharina und Kerstin Kellermann das Jugendtraining leitet.

Regulär ist es immer montags ab 18.30 Uhr an den Schießständen im Keller des Gasthofs Berngauer Hof. „Interessierte dürfen immer vorbeischauen“, lädt Ellrich ein. Der Jugendtrainer ist sehr zufrieden, haben sich doch heuer wieder vier seiner Schützlinge für die Bayerischen Meisterschaften qualifiziert.

In zwei Richtungen entwickelt

Und zwar Selina Grad, Marius Grad, Regina Kellermann und Theresa Kellermann. Neben dem Sportlichen unternehmen die Jugendleiter allerhand Gesellschaftliches mit dem Schützennachwuchs. Da gibt es Zeltlager, Pizzaessen, Fahrten ins Schwimmbad, zum Minigolf oder zum Bowlen.

„Wir haben uns in zwei Richtungen entwickelt“, erklärt Schützenmeister Gerhard Grad die positive Stimmung im Verein. Zum einen erhielten wir viel Verstärkung von Heimkehrern, die teilweise in höheren Ligen geschossen haben. Pluspunkt: Schützen mit Bundesligaerfahrung kümmern sich um das Jugendtraining.

Außerdem fanden wir Möglichkeiten, eine größere Bandbreite an Sportwaffengattungen anzubieten und können damit ein breiteres Publikum ansprechen.

Zum anderen hat die Mitglieder der Umbau der gesamten Schießanlage zusammengeschweißt. Schützenmeister Grad freut sich: „Es ist ein bislang in dieser Form so nicht da gewesenes Gemeinschaftsgefühl entstanden.“

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