Schlagfertige Konkurrenz beim Oberpfälzer Kabarettpreis

21.6.2015, 15:48 Uhr
Schlagfertige Konkurrenz beim Oberpfälzer Kabarettpreis

© Fotos: Benjamin Panknin

Diese „Containerstadt“ entpuppte sich laut Bürgermeister Martin Hundsdorfer als großartige Idee. Auf dem Rathausplatz Mühlhausen stellen in großen Stahlcontainern neun Künstler Plastiken, Skulpturen und Installationen aus. Michael Königer und die Gruppe „Der schmale Grat“ aus Mühlhausen hatte dazu renommierte und vielversprechende Kollegen eingeladen.

Die Arbeiten und Ausführungen könnten dabei nicht unterschiedlicher sein: Von kleinen Figürchen aus Treibholz von Melanie Köhler, über große, melancholische Skulpturen von Stephan Fürbacher bis hin zu putzigen Tierchen aus Filz von Anneliese Baumann. Zusätzlich dazu entstand nur einen Steinwurf entfernt im Rathaus das „Kunst-Camp“.

Hier zeigen vier Fotografen ihre Bilder, die sie beim Bildhauer-Symposium 2014 geschossen haben. Auf sehr kunstvolle Weise haben sie dabei die Künstler im Angesicht ihrer halbfertigen Skulpturen in Szene gesetzt. Außerdem konnten auch eigene Arbeiten aus anderen Projekten bestaunt werden. Die Ausstellungen sind am kommenden Wochenende wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Sechsköpfige Jury

Abends fanden die „1. Sulztaler Kunst- und Kabaretttage“, so der offizielle Titel der Veranstaltung, im Bender-Saal ihre Fortsetzung. Das besondere an diesem Abend war, dass ein Wettstreit um den „Oberpfälzer Kabarettpreis“ integriert wurde. Die sechsköpfige Jury bestand aus Lizzy Aumeier, ihrem Ehemann und Regisseur Andreas Stock, Kabarettist Toni Lauerer, Bürgermeister Martin Hundsdorfer, Bildhauer Michael Königer und „Landl-Moidl“ Ramona Stengl als unabhängiges, junges Gesicht. Der Preis ist der erste dieser Art in der Oberpfalz. Die Jury suchte sich im Vorfeld fünf Kabarettisten aus, die um den Sieg rangen.

Jeder der auftretenden Künstler bekam maximal 25 Minuten Zeit, um sich den Sieg und damit ein Preisgeld von 3000 Euro zu sichern. Zusätzlich stiftet Michael Königer eine Skulptur für den Sieger. Nächsten Samstag wird von Schirmherrn Ottfried Fischer der Preis im Bender-Saal verliehen, dabei wird auch Toni Lauerer auftreten.

Das Programm des Abends war sehr abwechslungsreich – zum Schreien komisch und zwischendurch auch ein bisschen zum Nachdenken. Die Künstler unterschieden sich dabei sehr voneinander. So nahm beispielsweise der Freiburger Kabarettist Frank Sauer auf spitzfindige Weise das Lügen und die allgegenwärtige Überwachung des Bürgers aufs Korn und arbeitete mit viel Feingefühl und mit Einspielungen seiner eigenen Stimme.

Völlig anders trat dagegen Robert „Bobbe“ Ehlis aus Alteglofsheim auf: Er gab sich als zünftiger Oberpfälzer, nahm die „Preißn“ und deren Sprache aufs Korn und sorgte als Brandlhuber Muck für lautstarkes Gelächter.

In einem Punkt war sich das Publikum völlig einig: Die Entscheidung der Jury möchten sie nicht treffen müssen.

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