"Schloss Makani": Filmdreh soll Investoren anlocken

22.1.2017, 14:00 Uhr
Den Höhepunkt des Drehtags bildete eine "Hexenverbrennung" auf einer verschneiten Wiese bei Schlaifhausen: Hier entzündeten mittelalterlich kostümierte Schergen mit Hilfe von Fackeln einen Scheiterhaufen.

© Martin Regner Den Höhepunkt des Drehtags bildete eine "Hexenverbrennung" auf einer verschneiten Wiese bei Schlaifhausen: Hier entzündeten mittelalterlich kostümierte Schergen mit Hilfe von Fackeln einen Scheiterhaufen.

Nur die klirrende Kälte war echt: Für einen Filmdreh am Samstag auf Schloss Wiesenthau hatten sich Schauspieler und Komparsen in mittelalterliche Schergen im Kettenhemd oder fahrende Marktleute verwandelt. Kurz vor Sonnenuntergang verbrannte eine "Hexe" aus Pappmaché auf einem kleinen Scheiterhaufen, der auf einer verschneiten Wiese unterhalb der Ehrenbürg aufgebaut worden war.

Der Drehtag auf Schloss Wiesenthau und auf der Wiese bei Schlaifhausen bildete den hoffnungsvollen Auftakt für ein Filmprojekt von Michelle Tönnies und Carolin Koch aus München sowie Saskia Most aus Fulda. Die drei jungen Frauen wollen eine Fernsehserie mit dem Titel "Schloss Makani" realisieren und suchen dafür finanzierungswillige Produktionsfirmen. "Das Grobkonzept für vier Staffeln steht bereits", verriet Koch in einer Drehpause.

Investoren sollen Appetit bekommen

In Wiesenthau und Schlaifhausen entstanden kurze Filmsequenzen, die am Ende zu einem wohl nur rund zweiminütigen "Teaser" zusammengeschnitten werden sollen. Damit wollen Tönnies, Koch und Most potentiellen Investoren und Fernsehsendern Appetit auf ihr Serienkonzept machen. Dieses sieht vor "historische Ereignisse aus der Zeit der Inquisition mit Naturheilkunde und Aspekten der modernen Schulmedizin zu verknüpfen", erklärte Tönnies.

Natürlich geraten die Protagonisten im Laufe der Serienhandlung in Gefahrensituationen und auch Liebeskummer und Eifersucht werden eine Rolle spielen - ganz wie es sich für eine Fernsehserie so gehört. In das Geschehen der jeweils rund 40minütigen Serienfolgen sollen aber auch Phantasie-Elemente und magische Effekte wie etwa Gedankenlesen eingebaut werden.

In der ersten Szene, die im Schloss abgedreht wurde, brachte eine erfahrene "Kräuterhexe" einem wissbegierigen kleinen Mädchen ihr Wissen um die Heilkraft bestimmter Pflanzen bei. Später verlagerte die Filmcrew ihre Tätigkeit auf den Schlosshof, wo eine Marktszene nachgestellt wurde.

Puppe ging in Flammen auf

Den Höhepunkt des Drehtags bildete eine "Hexenverbrennung" auf einer verschneiten Wiese bei Schlaifhausen: Hier entzündeten mittelalterlich kostümierte Schergen mit Hilfe von Fackeln (und mit Hilfe eines völlig unmittelalterlichen Benzinkanisters) einen Scheiterhaufen, auf dem dann vor dem Hintergrund der Ehrenbürg eine aus Pappmaché gebastelte Puppe in Flammen aufging.

Ob das Serienprojekt "Schloss Makani" später einmal tatsächlich realisiert wird, ist noch völlig offen. Ebenso wie die Frage, ob die Serie im Erfolgsfall auch auf Schloss Wiesenthau entstehen wird: Falls etwa eine Produktionsfirma aus Berlin "anbeißen" sollte, meinte Carolin Koch, könnte es auch gut möglich sein, dass die Serie schlussendlich im Berliner Umland gedreht werde.

Über die Höhe ihrer Investition für den kurzen "Teaser" hielten sich Tönnies, Koch und Most allerdings bedeckt: Dieser koste "viel Geld", mehr verrieten sie nicht. Dass die drei Frauen es mit ihrem Projekt ernst meinen, zeigte aber schon allein der Aufwand, den sie für den ersten Drehtag betrieben haben: Vor Ort waren knapp 20 Schauspieler, Komparsen, Kamera- und Tonleute samt umfangreicher Ausstattung unterwegs.

Mittendrin der Forchheimer Darsteller Karl Heilmann, der schon in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war. Heilmann war es auch, der für die Auswahl des Drehorts gesorgt hat: Schließlich ist die Ehrenbürg dafür bekannt, dass hier dereinst einmal Hexentreffen wie auf dem sagenumwobenen Blocksberg stattgefunden haben sollen. 

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