Bunsenbrenner-Angriff in Batzhausen: 63-Jähriger in U-Haft

18.2.2016, 16:45 Uhr

Stefan Hartl, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, bestätigte heute, dass der 63-Jährige seit knapp einer Woche in Untersuchungshaft sitze.

Am 18. Januar hatte der Mann im Seubersdorfer Ortsteil Batzhausen seinen Nachbarn mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und mit einem Bunsenbrenner angezündet. Laut Hartl hatte der Mann während der Tat eine Druckluftpistole dabei, ohne dafür eine Erlaubnis zu haben.  Eine Vernehmung des 63-Jährigen habe noch nicht stattgefunden, diese sei für kommende Woche angedacht.

Opfer aus Krankenhaus entlassen

Der 65-jährige Nachbar, das Opfer, sei zwischenzeitlich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Mann habe den Beamten den Tathergang geschildert und bestätigte laut Hartl auch einen langjährigen Nachbarschaftsstreit mit dem 63-Jährigen. Warum dieser ihn schließlich am 18. Januar derart massiv angegriffen hatte, konnte noch nicht geklärt werden.

Die Ereignisse des 18. Januar im Detail: Nach dem bisherigem Ermittlungsstand der Kriminalpolizei klopfte der 63-jährige Mann gegen 18 Uhr an die Haustüre seines Nachbarn. Als dieser öffnete, schüttete er ihm eine bislang unbekannte Flüssigkeit ins Gesichts und über den Oberkörper und zündete diese mit dem mitgebrachten Bunsenbrenner an. Anschließend kam es noch zu einer Rauferei zwischen dem 63-Jährigen und seinem zwei Jahre älteren Nachbarn, in die ein weiterer Nachbar eingriff.

„Die haben furchtbar geschrien, da war ein rechter Tumult, dann sind andere auch noch hingerannt und haben geholfen“, erzählte ein Nachbar. Mit vereinten Kräften gelang es den Männern, den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die Feuerwehren aus Seubersdorf und Batzhausen waren ebenfalls vor Ort.

Sowohl der dringend Tatverdächtige als auch der Geschädigte erlitten Brandverletzungen und wurden in ein Münchner und ein Nürnberger Krankenhaus gebracht. Beide wurden in ein künstliches Koma versetzt. Der dritte Mann wurde nur leicht verletzt. Doch erlitt er einen Schock und war deshalb auch nicht vernehmungsfähig.

Den am Tatort eintreffenden Polizeibeamten wurden von Anwohnern außerdem ein Beil sowie eine Druckluftpistole übergeben. Sie wurden nach Regensburg gebracht, wo Kriminalisten sie spurentechnisch untersuchen. Ob der 63-Jährige diese Gegenstände bei dem Angriff bei sich trug, sie verwendete oder verwenden wollte, stand bis dato nicht fest. Am Tatort wurde außerdem Universalverdünner gefunden.

Dieser Artikel wurde am 18. Februar 2016 um 16.55 Uhr aktualisiert.