Schulen im Kreis Neumarkt haben zu wenige Lehrer

13.10.2015, 11:08 Uhr
Noch ist der Unterricht gewährleistet, aber falls Lehrjrafte krank werden ist Ausfall programmiert, meinen die Berufsverbände.

© dpa Noch ist der Unterricht gewährleistet, aber falls Lehrjrafte krank werden ist Ausfall programmiert, meinen die Berufsverbände.

Schulen im Kreis Neumarkt haben zu wenige Lehrer

Frau Schroll, was hören Sie von den Kollegen aus der Oberpfalz?

Ursula Schroll: In allen Teilen des Bezirks und bayernweit ist die Versorgung derzeit auf allerunterstem Niveau. An vielen Grundschulen sind gerade mal die Pflichtstunden abgedeckt. So bleibt nichts für Differenzierungsangebote oder Fördermaßnahmen. Ich habe in Mühlhausen eine Stunde Förderunterricht, nicht einmal ein Angebot für Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwäche ist heuer möglich.

Kann die mobile Reserve da etwas auffangen?

Schroll: Die ist überall schon großteils verplant. Wenn die Krankheitswelle rollt, gibt es kaum Ersatz. Heuer wurden die Grundschul- und Mittelschullehramts-Absolventen nahezu komplett übernommen, doch wenn die mobile Reserve aufgestockt werden muss, haben wir kein Personal.

Wie könnte Abhilfe aussehen?

Schroll: Viele Absolventen für Lehramt an Realschulen und Gymnasien stehen auch mit hervorragenden Noten auf der Straße. Es gibt bereits Nachqualifizierungen, damit die auch an Grund- und Mittelschulen unterrichten können; wir brauchen da mehr und schnelle Hilfe durch Personal von anderen Schularten. Zusätzlich brauchen wir für die Flüchtlingskinder nicht nur mehr Pädagogen, sondern auch Mittel für Dolmetscher, Psychologen und Sozialarbeiter. Von der Politik fehlt mir ein Signal — man könnte in dieser Situation aufs Wesentliche setzen und zum Beispiel mit der Evaluation der Schulen aussetzen oder Fortbildungen verschieben.

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