SCO-Ringer: Mit taktischem Geschick zum Remis

5.11.2018, 15:11 Uhr
SCO-Ringer: Mit taktischem Geschick zum Remis

© Foto: Etzold

Diesen Glücksfall warfen die Oberölsbacher Ringer beim Heimkampf gegen den ATSV Kelheim in die Waagschale. Nachdem Sieggarant Dobrev wieder ausfiel, mit Thomas Kleesattel ein weiteres Grippeopfer zu beklagen war und der ungarische Punktesammler Zolt Török nicht ausreisen durfte, blieb Bernd Rieger nur die eine Möglichkeit, um die Niederlage gegen Kelheim zu verhindern: Der Coach zog sich selbst das SCO-Trikot an, rückte zwei Gewichtsklassen auf und verhinderte mit einer Punktniederlage den sicher geglaubten Sieg der Gäste.

Obwohl es im Ölsbacher Hexenkessel, der sich für die Heimstaffel immer wieder zum wichtigsten Faktor bei knappen Ergebnissen erweist, hoch herging, hatte Mattenleiter Mayerhofer (Willmering) bei den teilweise hitzigen und harten Gefechten keine Probleme. In der Tabelle gibt es nach dem 18:18 keine wesentlichen Veränderungen: Der SC Oberölsbach bleibt weiterhin auf dem vierten Tabellenrang.

Der Kampfverlauf:

57 Kilo: kampfloser Sieger: Ben Böswald (ATSV Kelheim).

130 Kilo, Freistil: Für den ersten Kracher in der kochenden Halle sorgte Schwergewichtler Patrik Fanderl. Das Oberölsbacher Aushängeschild wuchtete seinen Widersacher Daniel Ritter nach 1:30 Minuten mit einem Beinausheber auf beide Schultern.

61 Kilo, Freistil: Zu schwere Aufgabe für Dobrev-Vertreter Lukas Leinweber: Gegen den ungarischen Junioren-Auswahlringer Bence hatte der Ölsbacher keine Chance und musste sich eine technische Abbruchniederlage gefallen lassen.

98 Kilo, klassisch: Internationales Duell im Halbschwergewicht, wo Petr Novak (SCO), der WM-Teilnehmer vor einer Woche in Budapest, dem Jugendvize-Weltmeister Johannes Mayer (Kelheim) gegenüber stand. Novak ließ in seiner Stilart dem jungen Ausnahmeringer nicht die geringste Chance, führte bereits mit 10:0 Punkten und schulterte den Niederbayern noch in der ersten Kampfrunde.

66 Kilo, klassisch: Mit Csongor Knipli, Bundesligaprofi mit wenigen Niederlagen, hatte Martin Kölbl (SCO) den erfolgreichsten Kelheimer als Gegner. Der Ungar machte dann auch kurzen Prozess und wurde noch vor Ablauf der ersten Runde Abbruchsieger durch technische Überlegenheit.

In die Zange genommen

86 Kilo, Freistil: Nicht die geringste Chance hatte der Kelheimer Knauf gegen Oberölsbachs Mittelgewichtler Marco Dürmeier. Der SCOler nahm seinen Gegner bereits in der ersten Kampfminute in der Bodenlage in die Zange, aus der sich der Gastringer nicht mehr befreite.

71 Kilo, Freistil: Ganz wichtiger 4:0-Punktsieg durch "Kampfmaschine" Robin Himmler (SCO), der genau das richtigen Ergebnis mit seinem Sieg über den Kelheimer Andi Schmidt beisteuerte, um in der Mannschaftswertung nicht zu hoch ins Hintertreffen zu kommen.

80 Kilo, klassisch: Gegen den über zehn Kilogramm schwereren Kelheimer Fischer hatte SCO-Coach Bernd Rieger bereits vor dem Kampf keine echte Gewinnchance. Rieger teilte sich den Kampf gegen den 26 Jahre jüngeren Gegner so geschickt ein, dass dieser die optimale Punktezahl bei einer 2:12-Punktniederlage nicht erzielte. So gab es nur drei statt vier Zähler für die Gäste.

75 Kilo, klassisch: Ebenfalls auf ein taktisches Ergebnis kämpfte Daniel Sittel, der gegen Henneberger keine überlegene Punktniederlage abgeben durfte. Mit einem 2:11 verhinderte der SCO-Ringer einen weiteren wichtigen Punktgewinn der Gäste.

75 Kilo, Freistil: Den stärksten Joker spielte der SCO dann im letzten Einzelkampf mit dem Ungarn Istvan Nemeth aus: Nemeth ließ dem Kelheimer Malkin nicht den Hauch einer Chance, punktete in der Bodenlage wie ein Uhrwerk und wurde nach 1:34 Minuten zum technischen Abbruchsieger erklärt.

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